14.04.2011 – Presse

2011 keine Gästefahrten zum Leuchtturm Roter Sand

Die BMS „Goliath“ wurde außer Dienst gestellt

Über 10 Jahre lang hat die BMS „Goliath“ die Überfahrten zum Leuchtturm „Roter Sand“ sichergestellt. Nun wurde bei einem routinemäßigen Werftaufenthalt festgestellt, dass die Fahrtsicherheit des 1941 vom Stapel gelaufenen Schiffes nicht mehr gewährleistet ist. Der Schlepper wurde mit sofortiger Wirkung außer Dienst gestellt. Trotz der direkt angelaufenen Bemühungen konnte bislang kein Ersatz für das Museumsschiff gefunden werden. Daher müssen alle Gästefahrten für 2011 abgesagt und bereits erfolgte Buchungen storniert werden.

Die „Goliath“ hatte ursprünglich eine Zugkraft von neun und eine Laderaumkapazität von fünf Tonnen. Sie war insbesondere für flache Gewässer geeignet und diente vorrangig dem Bergungs- und Seenoteinsatz. In den 1990er Jahren wurde der Schlepper ausgemustert und restauriert und beförderte als Museumsschiff seit 1999 regelmäßig Touristen zum Leuchtturm „Roter Sand“.

Der Leuchtturm "Roter Sand", etwa 50 Kilometer vor Bremerhaven, wurde 1885 als erstes unmittelbar auf dem Meeresboden gegründetes Bauwerk errichtet. Rasch wurde das Leuchtfeuerbauwerk zum Wahrzeichen der deutschen Nordseeküste als erster oder letzter Gruß für alle, die über die Nordsee nach Deutschland heimkamen oder das Land verließen. Von den 56 Metern Höhe des Bauwerks liegen 22 Meter unter dem Niedrigwasser. Der untere Teil des Turms enthält den Pegelschacht und Wasserzisternen, der darüber liegende Raum dient als Magazin. Darauf folgen Schlafraum, Küche und Wachraum sowie eine Galerie mit Laternenhaus. Das 1964 außer Dienst gestellte Seezeichen wurde 1987 in einer spektakulären Aktion gerettet und aus Mitteln des Bundes, des Landes Niedersachsen und des Fördervereins "Rettet den Leuchtturm Roter Sand e.V." gesichert. Der Bund übertrug damals das Bauwerk der DSD. Seither sind aus Mitteln der Stiftung Leuchtturm Roter Sand und der DSD mehr als 700.000 Euro in die Sanierung und Restaurierung dieses technischen Denkmals geflossen.

Das ehemals bedeutende Seezeichen zwischen Bremerhaven und Helgoland soll auch weiterhin für Besucher zugänglich bleiben. Gleichfalls sollen baldmöglichst wieder Tages- und Übernachtungsfahrten gebucht werden können. Dazu stellt die BIS Bremerhaven-Touristik ab November 2011 die nötigen Informationen auf ihrer Homepage www.bremerhaven-tourism.de ins Internet.

Informationen über das denkmalgeschützte Bauwerk unter: www.denkmalschutz.de/pm_roter_sand.html
www.rotersand.de
 

Bonn, den 14. April 2011/Schi