16.01.2023 – Mecklenburg-Vorpommern

55.382 Euro Spenden für die Dorfkirche in Altenkirchen auf Rügen

Dorfkirche mit Glockenturm in Altenkirchen auf Rügen * Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Dorfkirche in Altenkirchen auf Rügen * Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Die zweitälteste Kirche Rügens nach der Bergener Marienkirche

Für die Sanierung von Apsis und Glockenturm der Dorfkirche in Altenkirchen auf Rügen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden 55.382 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 18. Januar 2023 um 10.00 Uhr symbolisch Joachim von Marschall, Ortskurator Rügen der DSD, an Pfarrer Christian Ohm. Architekt Klaus Grützmann erläutert die Baumaßnahmen. Das kleine Gotteshaus gehört zu den über 590 Objekten, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Die Dorfkirche von Altenkirchen ist Teil eines Ensembles aus Kirche, Friedhof und Pfarrhaus, in dem von 1792 bis 1808 Ludwig Gotthard Kosegarten wohnte. Zu seinen Gästen gehörten Otto Runge, Ernst Moritz Arndt und Caspar David Friedrich, mit Goethe, Schiller und Herder unterhielt der Kirchenmann Briefkontakt. Kosegarten wurde insbesondere durch seine Uferpredigten auf Rügen bekannt. Viele seiner literarischen Werke entstanden in Altenkirchen. 1808 übernahm er in seiner Studienstadt Greifswald eine Professur für Geschichte und 1817 einen Lehrstuhl für Theologie. Nach seinem Tod 1818 wurde Kosegarten in Altenkirchen beigesetzt.

Zum Objekt:

Die Dorfkirche von Altenkirchen ist nach der Bergener Marienkirche die zweitälteste Kirche Rügens. Es handelt sich um eine dreischiffige turmlose Pfeilerbasilika. Das Kirchenschiff ergänzt ein quadratischer Chor, eine Halbkreisapsis, eine Sakristei und eine Vorhalle. Der Baubeginn liegt um 1200. An Chor und Apsis wurden im 14. Jahrhundert die Seitenschiffe angebaut, dabei verlängerte man den Bau nach Westen. Das Mauerwerk besteht im unteren Bereich aus Naturstein, ansonsten aus Ziegel. Das Satteldach überfängt durchgehend auch die Seitenschiffe.

Im 19. Jahrhundert umgebaut, ist im Inneren eine umfangreiche Ausstattung erhalten. Darunter befinden sich der Altaraufsatz von Elias Keßler von 1724, der Taufstein mit qualitätvollen Köpfen um 1240, der Torso eines Taufengels um 1730, das Triumphkreuz des 14. Jahrhunderts und der Orgelprospekt aus dem 19. Jahrhundert.