05.02.2019 – Saarland

7 Förderverträge 2018 im Saarland

Innenansicht aus der Stephanuskirche in Blieskastel-Böckweiler © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Stephanuskirche in Blieskastel-Böckweiler © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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DSD blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

Für sieben Denkmäler im Saarland stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr rund 220.000 Euro zur Verfügung. Bundesweit unterstützte die private Denkmalschutzstiftung 2018 mehr als 490 Projekte mit über 24,1 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus privaten Spenden, Erträgen der DSD-Treuhandstiftungen, Nachlässen, Geldauflagen und nicht zuletzt aus den Erträgen der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.

Zu den 2018er-Projekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Saarland gehörten die zentral im Saarbrücker Stadtteil Herrensohr gelegene Kreuzkirche, bei der die Beseitigung der Schäden am Sandsteinsockel und an den sandsteinernen Fassungen der Bleiglasfenster anstand, und die Villa Micka in Dudweiler, wo die Stiftung die Schieferdachdeckung förderte. Dem Feinmechanischen Museum "Fellenbergmühle" in Merzig wurde ebenso Unterstützung zuteil wie der Kapelle "Canisianum" in Saarlouis oder der Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Eppelborn-Humes. Schließlich stellte die DSD 2018 Mittel für die Villa Bauer in Merzig zur Verfügung. Ein besonderes Förderprojekt 2018 war die Stephanuskirche in Blieskastel-Böckweiler. Die älteste Kirche des Saarlandes ist ein seltenes Beispiel für den Bautyp "Dreikonchen-Chorturmanlage". Der Trikonchos ist eine recht seltene Kombination aus Kleeblattchor und einem die Vierung bekrönenden Turm. Diesen wuchtigen und von einem Satteldach quer gedeckten Turm umstehen drei Apsiden. Die ursprüngliche Steinplattendeckung der Apsiden tauschte man später gegen kegelförmige Biberschwanzdächer. So sind auch der Turm und das Langhaus im Westen gedeckt. Die Putzflächen kontrastieren mit den Sandsteinsockeln und den Sandsteineinfassungen der kleinen Rundbogenfenster. Im Inneren des flachgedeckten Saals werden insbesondere die Korbbögen an der westlichen Orgelempore und am Triumphbogen durch steinsichtige Sandsteinblöcke hervorgehoben. Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Bauwerk in dieser Zeit als Prioratskirche des Benediktinerklosters Hombach. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt, wurde die Kirche 1949/1950 von dem Architekten Rudolf Krüger wiederaufgebaut.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert gerne wenig beachtete Denkmale aller Gattungen: Kirchen, Klöster, Schlösser, Bürgerhäuser, technische Denkmäler, archäologische Grabungen, historische Grünanlagen... Die zahlreichen geschädigten oder gefährdeten Bauwerke machen eindrucksvoll deutlich, wie wichtig die engagierte Hilfe Vieler für ihren Erhalt ist. Die Förderung durch die DSD versteht sich daher auch als Anerkennung des beispielhaften Bemühens der Denkmaleigentümer, Fördervereine, Kommunen und Gemeinden bei ihrem Einsatz für diesen kulturellen Erinnerungsschatz.