30.03.2017 – Nordrhein-Westfalen , Presse

Allein in Nordrhein-Westfalen will die DSD in diesem Jahr weit über 40 Denkmale finanziell unterstützen

Eines der Förderprojekte in NRW: Die Jugendstil-Gaststätte Königsburg in Viersen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Die Königsburg von hinten Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Förderprojekte der DSD beraten

Wenigstens 390 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2017 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission der DSD auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn. Das ehrenamtlich tagende Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Am Ende hängt die Zahl der geförderten Projekte der DSD wie in jedem Jahr ab von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.

In Nordrhein-Westfalen fördert die DSD 2017 voraussichtlich 44 Projekte, darunter das norwegische Holzhaus in Wuppertal. Das älteste bekannte Fertighaus in der Region und eines der frühesten Beispiele seiner Art in Deutschland liegt auf einer Anhöhe im Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg am Rande des Mirker Hains. Der Elberfelder Bankier und Mäzen August Freiherr von der Heydt kaufte das Haus auf der Pariser Weltausstellung 1900 und ließ es in Elberfeld aufbauen. Es wurde neben einem heute nicht mehr existierenden Tanzsaal errichtet und diente ab 1905 als Ausflugsgaststätte. Das giebelständige, eingeschossige Holzfertighaus mit Satteldach erhebt sich auf massivem, verputztem Sockel. Die straßenseitige Fassade der südwestlichen Giebelseite ist zweiachsig mit zweiflügeligen Fenstern. Das Dach ist als Schwebegiebel vorgezogen und mit Ziergliederungen geschmückt. In den 1950er Jahren schenkte die Familie von der Heydt das Gebäude der Stadt, die es – bis schwere Wasserschäden 2008 eine weitere Nutzung unmöglich machten – an unterschiedliche Gastronomen verpachtete. Seit 2011 wird das Gebäude, das sich nun wieder in Privatbesitz befindet, wieder instandgesetzt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 30 Jahren bundesweit rund 570 Millionen Euro für über 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier