Alte evangelische Kirche in Neustadt an der Weinstraße erhält DSD-Fördervertrag

Damit der Engel nicht verblasst

Am Dienstag, den 9. August 2016 um 15.00 überbringt Roswitha Chéret, Ortskuratorin Zweibrücken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Rosemarie Broßardt von der Fördergemeinschaft Alte Winzinger Kirche e.V. bei einem Pressetermin vor Ort den symbolischen DSD-Fördervertrag über 9.000 Euro für die Restaurierung der zwei Wandbilder an der Ostwand der Alten evangelischen Kirche in Neustadt an der Weinstraße. Die Bilder zeigen die Verkündigungsszene mit Maria und dem Engel. Der Vertrag wurde nicht zuletzt möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist.

Nördlich der Innenstadt des Neustadter Stadtteils Winzingen befindet sich die alte evangelische Dorfkirche. Der Bau der heute turmlosen Saalkirche geht vermutlich auf einen spätkarolingischen Bau des 9. Jahrhunderts zurück, der im 13./14. Jahrhundert grundlegend verändert wurde. Den nächsten Umbau zum Saalbau erfuhr das Gotteshaus in der Barockzeit.

Im Inneren haben sich umfangreiche Reste gotischer Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Sie wurden 1982 bei Umbauarbeiten entdeckt und 1984 freigelegt. 1996 gründete sich eine Fördergemeinschaft, um sich der Kirche anzunehmen. Ihr gelang es auch, den Innenraum erneut kirchlich und kulturell nutzbar zu machen.

Nun steht die dauerhafte Sicherung der Wandmalereien an. Seit ihrer Freilegung verblassen die Kunstwerke zunehmend und die Putzschichten beginnen sich abzulösen. Die Fördergemeinschaft möchte daher die gefährdeten Malereien rasch restaurieren und den Anfang mit den beiden Wandbildern an der Ostwand machen.

Die Alte evangelische Kirche in Winzingen, deren Wandmalereien überregionale Bedeutung besitzen, ist eines von über 140 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.