13.04.2011 – Presse

Aufruf zum besseren Dialog bei der Erhaltung von Kirchen im ländlichen Raum

„Kirchen im Dorf lassen“ war das Thema einer Tagung in Marburg, an der vom 7. bis 9. April 200 Fachleute aus der Denkmalpflege, den kirchlichen und kommunalen Bauverwaltungen sowie aus Gemeinden und Fördervereinen teilnahmen, deren Kirchen von Funktionsverlust oder Leerstand bedroht sind.

Die Situation der Kirchen im ländlichen Raum ist regional sehr unterschiedlich und steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem demografischen und strukturellen Wandel, der in einigen Bundesländern bereits deutliche Spuren hinterlassen hat. In der Regel sind es Fördervereine und Initiativen, die keine Mühe scheuen, um der Kirche in ihrem Ort eine Zukunftsperspektive zu eröffnen. Ein wesentliches Ergebnis der Tagung war, dass es zwar bereits eine große Bandbreite von beeindruckenden Beispielen dafür gibt, wie Kirchen durch behutsame Umnutzungen oder Nutzungserweiterungen erhalten werden können, eine überregionale und überkonfessionelle Vernetzung jedoch noch fehlt. 

Als Zusammenfassung und Ergebnis ihrer Beratungen verabschiedeten die Veranstalter und die Teilnehmer deshalb einen Aufruf zur Beteiligung bei der Erhaltung und Nutzung von Kirchen im ländlichen Raum. Der Aufruf zielt auf eine bessere Vernetzung der örtlichen Initiativen mit den zuständigen Fachleuten in den Denkmalämtern, den Bistümern und den Landeskirchen, um dafür zu sogen, die während der Tagung geführten Gespräche und Diskussionen weiterzuführen und zu verstetigen.

Die Verbreitung gelungener Beispiele und deren öffentliche Diskussion soll den Kirchengemeinden, Kommunen und bürgerschaftlichen Initiativen Mut machen, dieses zukünftig noch wichtiger werdende Thema frühzeitig anzugehen. Eine Dokumentation der Tagung erfolgt mit Unterstützung des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz.  

Für die Veranstalter:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Schlegelstraße 1, 53113 Bonn, info@denkmalschutz.de Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Geschäftsstelle, Schloss Biebrich, 65203 Wiesbaden, k.bek@denkmalpflege-hessen.de 

Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Graurheindorfer Straße 198, 53117 Bonn, Andrea.Pufke@bkm.bund.de

Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart,  Lahntor 3, 35032 Marburg , kirchbau@staff.uni-marburg.de

Wiesbaden/Bonn, den 13. April 2011