26.04.2018 – Presse , Nordrhein-Westfalen

Baugenehmigung für das Bonner „Bundesbüdchen“ erteilt

Standort an der Heussallee festgelegt

Eine freudige Nachricht für Peter Storsberg vom Förderverein Historischer Pavillon e.V. Die Bundesstadt Bonn hat die Baugenehmigung für den Wiederaufbau des denkmalgeschützten Kiosks aus den 1950er Jahren erteilt. Zudem bewilligte die Bezirksregierung Köln eine Förderung in Höhe von 135.000 Euro für den Wiederaufbau des bundesweit als „Bundesbüdchen“ bekannt gewordenen Verkaufraums. Geplant ist der Wiederaufbau des Bundesbüdchens am Rand des Platzes der Vereinten Nationen an der Heussallee, unweit des historischen Ortes, der in den letzten Jahren baulich stark verändert wurde. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die sich als erste für den Erhalt des historischen Kleinods einsetzte, stellte bereits 2003 einen ersten Betrag von 6.053 Euro für den Erhalt des historischen Kiosks zur Verfügung, zehn Jahre später stellte sie für den Rücktransport und die Sanierung weitere 60.000 Euro abrufbereit.

Das Bundesbüdchen gilt als inoffizieller Politiktreffpunkt und steht aufgrund seiner Gestalt und seiner parlamentarischen Vergangenheit unter Denkmalschutz. Der Kiosk wurde 1957 in unmittelbarer Nachbarschaft des Bundestages errichtet und wurde bis zu seiner Einlagerung 2006 von der Familie Rausch betrieben. Zahlreiche Spitzenpolitiker, Abgeordnete und Journalisten aus aller Welt zählten zu den Stammkunden, der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm meinte rückblickend: „In keinem Regierungsviertel der Welt gibt es einen solchen unprätentiösen Ort für die spontane Kommunikation ohne Tagesordnung wie damals in Bonn.“

Der Bau erhebt sich eingeschossig auf längsovalem Grundriss. Über einem gekachelten Brüstungsgesims umschließt ein hohes umlaufendes Fensterband mit zum Teil konvexer Verglasung das Büdchen. Parallel dazu umläuft eine Fensterbank die Glasscheibe, die als Theke fungiert. Ein weit ausschwingendes, der Bauform folgendes Flachdach schließt den Bau. Die elegant geschwungene Architektur mit ihrer starken Durchfensterung und der leichten Bedachung vereint viele Stilmerkmale der 1950er Jahre und macht den Pavillon zu einem typischen Bau dieser Zeit, als Pavillonbauten in Form von Zeitungskiosken oder Erfrischungs- und Trinkhallen eine Blüte erlebten.

Das sogenannte Bundesbüdchen ist eines von über 440 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.