28.03.2024 – Berlin

Berlin kann 2024 mit 16 DSD-Förderverträgen rechnen

Die ehrenamtliche Wissenschaftliche Kommission empfiehlt bundesweit 351 Förderprojekte

In Berlin will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr wenigstens 16 Denkmale fördern, darunter das ehemalige Staatsratsgebäude am Marx-Engels-Platz in Berlin-Mitte, das von 1962 bis 1964 als Amtssitz des höchsten Organs der DDR errichtet wurde. Es ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der deutschen Nachkriegsgeschichte und eines der architektonischen Meisterwerke der DDR. Der Bau integriert in seiner Fassade das barocke Portal des abgerissenen Hohenzollernschlosses, das ursprünglich von Johann Friedrich Eosander von Göthe in den Jahren zwischen 1706 und 1713 entworfen worden war. Es verfügt über einen Balkon mit der Inschrift: "1713 - 1913". Karl Liebknecht soll 1918 von diesem Balkon aus die sozialistische Republik ausgerufen haben, während er sie in Wirklichkeit unter dem Balkon des Portals proklamierte. Die SED-Führung machte sich den Mythos zunutze und integrierte das vor dem Abriss des Schlosses gesicherte Portal als „Liebknechtportal“ in das neue Staatsratsgebäude.

Das ehemalige Staatsratsgebäude in Berlin-Mitte wurde als Amtssitz des höchsten Organs der DDR errichtet * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gütter

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Mit Abschluss der Tagung der ehrenamtlich wirkenden Wissenschaftlichen Kommission der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) können sich 351 Denkmaleigentümer im ganzen Land auf Fördermittel der DSD für ihr geplantes Bauvorhaben freuen. Fünf Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften berieten den DSD-Vorstand bei der Auswahl der Förderprojekte. Auch diesmal möchte die Denkmalschutzstiftung wie in den Vorjahren durchaus weitere Denkmale unterstützen. Das hängt freilich von der Höhe der bis zum Jahresende eingeworbenen Spenden ab sowie den Erträgen der treuhänderischen Stiftungen in der DSD und den Zweckerträgnissen der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist. Mit dem Versand der positiven Zusagen beginnt offiziell das Förderjahr 2024 der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz leistet ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutsamkeit der Denkmalpflege nur dank eines großen bürgerschaftlichen Vertrauens sowie der Unterstützung ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto. Die Förderung durch die DSD versteht sich immer auch als Anerkennung des oft beispielhaften Einsatzes der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden für ihr Denkmal. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte seit ihrer Gründung 1985 bundesweit rund 750 Millionen Euro für über 6.700 Denkmale zur Verfügung stellen. Mit rund 200.000 Förderern hat sie sich zur wohl größten Privatinitiative für die Denkmalpflege in Deutschland entwickelt.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.