19.05.2018 – Hessen

Brentanohaus in Oestrich-Winkel erhält weitere Unterstützung durch die DSD

Den heutigen Roten Salon im Brentanohaus in Oestrich-Winkel schmückt die grüne Brokat-Tapete © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Brentanohaus in Oestrich-Winkel © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Großbürgerliche Wohnkultur und Rheinromantik

Über 370.000 Euro stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zweckgebundener Spenden und der Erträge der Lotterie GlücksSpirale seit 2015 für die Restaurierung des Brentanohauses in Oestrich-Winkel zur Verfügung. Am Mittwoch, den 23. Mai 2018 um 11.30 Uhr überbringt Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der DSD, gemeinsam mit Professor Gerd Weiß, dem Vorsitzenden der Wissenschaftlichen Kommission der DSD, und Andreas Marx von Lotto Hessen einen weiteren Fördervertrag über 90.000 Euro für die Restaurierung des Roten Salons an den Bürgermeister Michael Heil als Eigentümervertreter.

Seit 2015 ist das Anwesen eines von über 190 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Das 1751 errichtete Landgut an der Hauptstraße in Winkel wurde dreißig Jahre später umgestaltet und 1804 von der Frankfurter Kaufmannsfamilie Brentano erworben. Das Anwesen entwickelte sich durch deren hier logierende prominente Gäste aus dem Kunst- und Freundeskreis in den folgenden Jahrzehnten zum geistig-kulturellen Zentrum der Rheinromantik.

Das langgestreckte, traufständige Brentanohaus ist zweigeschossig. Auf das massive Erdgeschoss folgt ein ebenfalls verputztes Fachwerk-Geschoss. Die Fassaden prägen hochrechteckige Sprossenfenster mit Schlagläden und wohl schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts angebrachte, flächig horizontal über die Fassade gelegte Pflanzgitter. Der wetterseitige Westgiebel ist mit Schiefer verkleidet. Ein hohes Mansarddach mit Gauben deckt den Bau.

Die Brentanos führten letzte größere Modernisierungsmaßnahmen an dem barocken Gebäude kurz nach 1806 aus. Fenster und Türen wurden ausgetauscht, die Wohnräume nach der Mode der Zeit möbliert. Durch die in weiten Teilen bis heute original erhaltene Raumausstattung aus Barock, Klassizismus und Gründerzeit zählt das Haus zu den besterhaltenen Beispielen großbürgerlicher Wohnkultur aus der Zeit um 1900 in der Region.

Der Garten um das Wohnhaus erstreckt sich bis zum Rhein und wird von einer Bruchsteinmauer eingefriedet. Zum Gesamtensemble gehört noch ein Wirtschaftshof mit Bauten des 19. Jahrhunderts und ein Badehaus.

Weitere Informationen unter https://www.denkmalschutz.de/denkmal/Brentanohaus.html.