Das Franziskanerinnenkloster Reutberg liegt idyllisch über dem Kirchsee. Nachdem das Schwesternkloster und das Franziskanerhospiz 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst worden waren – Kirche und Klostergebäude blieben erhalten – erlaubte König Ludwig I. von Bayern 1835 die Wiedererrichtung des Klosters.
Zum Objekt:
Bei der Wallfahrtskirche Mariä Verkündigung des Franziskanerinnenklosters Reutberg handelt es sich um eine barocke Saalkirche mit westlichem Turm. Die Kirche ist als Südflügel in den um einen quadratischen Innenhof liegenden Klosterkomplex eingebunden. Sie überragt im Westen ein achteckiger Turm mit geschweifter Haube aus dem Jahr 1760. In die Kirche wurde als Chor eine Loretokapelle integriert. Die Kapelle ist eine Kopie des italienischen Heiligtums, das nach einem genauen Plan von Bau und Ausstattung angefertigt wurde.
Etwa die Hälfte des Kirchenschiffs nimmt die westliche Vorhalle mit dem darüberliegenden Frauenchor ein. Die Ausstattung stammt größtenteils von 1736. Das Deckenbild über der Empore zeigt die Mariä Verkündigungsszene. Die übrigen Deckengemälde stellen die Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei dar. Auf dem mehrfach veränderten Hochaltar befindet sich die Nachbildung des Gnadenbilds der Muttergottes von Loreto zwischen zwei Engeln. Vor dem südlichen Seitenaltar wird zu Weihnachten das Reutberger Jesuskind ausgestellt, das 1743 von Pater Vischer aus Bethlehem mitgebracht worden sein soll.