11.04.2016 – Saarland

Bronzetafel an der Marienkapelle in Harlingen erinnert künftig an das private Engagement der DSD-Förderer

Wallfahrtskirche Beatae Mariae Virginis in Merzig-Harlingen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Für vorbildliche Restaurierung

Für die Sanierung des Turmdachs der Wallfahrtskapelle Beatae Mariae Virginis in Merzig-Harlingen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer zweckgebundenen Spende im vorletzten Jahr 10.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt am Donnerstag, den 14. April 2016 um 11.00 Uhr Dr. Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der DSD, zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung vor Ort eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ an Hubert Kerwer von der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Marienkapelle in Harlingen gehört zu den 43 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden einzelner Bürger sowie Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.

Harlingen gehörte seit dem hohen Mittelalter zur Probstei Merzig und dadurch zur Prämonstratenserabtei Waldgassen. Der Ortschronik zufolge wurde Alt-Harlingen von schwedischen Söldnern im Dreißigjährigen Krieg so umfassend zerstört, dass der Ort etwas weiter unterhalb neu aufgebaut wurde. Aus den Trümmern der alten Kirche barg man das Gnadenbild, eine gotische Sitzmadonna mit Kind, für das die Mönche den Neubau errichteten.

Die heutige barocke Wallfahrtskapelle von Harlingen entstand zu Ehren der Jungfrau Maria in den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts. Die Gläubigen verehren das Gnadenbild aus der Zeit um 1430 in einem kleinen Saalbau mit Chor und schlankem Turm in der Fassade. Der Architekt des Baus war vermutlich Christian Kretzschmar, der nachweislich bis 1727 bei der Prämonstratenserabtei Wadgassen tätig war.

Das Kirchenschiff ist ein Raum mit flacher Volutendecke. Die ursprüngliche Stuckierung und Bemalung ist heute nur noch in Resten erhalten, gleiches gilt für die Ausstattung. Auch die Stuckaturen gingen bei der Beseitigung von Kriegsschäden aus dem Zweiten Weltkrieg größtenteils verloren. Lediglich sieben Engelsköpfe und eine mit Stuckwerk verzierte Konsole an der Westwand bilden mit dem original erhaltenen, baldachinartigen und reich verzierten Stuckrahmen eine Einheit.

Die Kapelle wurde in den letzten Jahren von der katholischen Kirchengemeinde Stück für Stück saniert. Als letzte Maßnahme wurde 2014 die Sanierung der Turmfassaden ausgeführt. Teile des Turmmauerwerks und -verputzes waren zuvor locker und drohten abzustürzen.