04.08.2018 – Sachsen-Anhalt

Bürgerhaus Münzenberg 12 in Quedlinburg erhält DSD-Fördervertrag

Gebäude stellt die Reste des ehemaligen Westwerks der romanischen Klosterkirche St. Marien dar

Kurzfassung: Am Montag, den 6. August 2018 um 11.00 Uhr überbringt Claus Mangels, Ortskurator Magdeburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 13.000 Euro für das Bürgerhaus Münzenberg 12 in Quedlinburg an Oberbürgermeister Frank Ruch. Gefördert wird die Erneuerung der Dachdeckung. Das Haus Münzenberg 12 gehört zu den über 570 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Münzenberg 12 (Haus Mitte) in Quedlinburg © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Münzenberg 12 (Haus rechts) in Quedlinburg © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Am Montag, den 6. August 2018 um 11.00 Uhr überbringt Claus Mangels, Ortskurator Magdeburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 13.000 Euro für das Bürgerhaus Münzenberg 12 in Quedlinburg an Oberbürgermeister Frank Ruch. Gefördert wird die Erneuerung der Dachdeckung.

Das aus dem 17./18. Jahrhundert stammende Gebäude stellt die Reste des ehemaligen Westwerks der romanischen Klosterkirche St. Marien dar. Auf dem Münzenberg wurde 986 ein Benediktinerinnenkloster gegründet, das Ende der 1530er Jahre aufgegeben wurde. Mit dem Leerstand verfielen die Klostergebäude und wurden als Steinbruch genutzt. Ab Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Areal zur Besiedlung durch Handwerker, fahrende Leute, Musiker und Arme freigegeben. Es entstanden in den Ruinen der Klosteranlage kleine Häuser, die die erhaltenen Mauern und Gewölbe in ihre Wohnungen einbezogen.

Das Engagement zugunsten der Sichtbarmachung, Freilegung und Ausgestaltung der Baureste der ehemaligen Klosterkirche konnte wichtige Teile der ottonischen Basilika mit Apsis, Querhaus, dreischiffigem Langhaus und Westbau wieder erkennbar machen. In einem Rundgang durch das Museum sind etwa der Westbau, der Vorraum zur ehemaligen Nonnenempore, der Innenhof, die Ostkrypta, das Untergeschoss des Südturms und eine Grablege zu besichtigen, in der sich zwei sogenannte Kopfnischengräber befinden. Der Haupteingang führt über das Haus Münzenberg 4. Das Gestaltungs- und Museumskonzept wurde von der DSD entwickelt.

Das Marienkloster wurde mit Beschluss der Landesregierung im vergangenen Jahr in die „Straße der Romanik“ aufgenommen. Es besteht aus der Apsis, der Krypta und Teilen des Kirchenschiffs der ehemaligen St. Marienkirche. Große Teile der Kirche befinden sich im Eigentum der Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

Quedlinburg ist seit über 25 Jahren ein wichtiger Förderschwerpunkt der in Bonn ansässigen Denkmalschutzstiftung in Sachsen-Anhalt. Mit der Erweiterung des Museums St. Marien auf dem Münzenberg um die Ostkrypta, deren Restaurierung die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglicht und begleitet hat, ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Bau- und Kulturgeschichte Quedlinburgs wiedererstanden, der die Attraktivität der Stadt befördert. Möglich wurde dies durch das Engagement von Professor Dr. Siegfried Behrens, der für seinen Einsatz 2008 mit dem Romanikpreis des Landes ausgezeichnet wurde. Die Wiedereröffnung des Museums, das aus der Apsis, der Krypta und Teilen des Kirchenschiffs der ehemaligen St. Marienkirche besteht, fand 2015 statt.

Die Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg ist eine von über 230 Stiftungen in der Obhut der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem effizienten Förderinstrument entwickelt haben, das aus der deutschen Denkmallandschaft bereits nicht mehr wegzudenken ist.

Spenden und Zustiftungen:
DSD Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg
IBAN: DE43 3702 0500 0001 5306 00