27.04.2021 – Rheinland-Pfalz

Dachdeckung von Burg Namedy in Andernach schreitet voran

Burg Namedy in Andernach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

Download

Kontinuierliches Bauen und Erhalten

An der Dachsanierung des Haupthauses von Burg Namedy beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro. Burg Namedy ist seit 2002 eines von über 200 Objekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Burg Namedy liegt in der Rheinsenke zwischen Andernach und Brohl. Das Andernacher Patriziergeschlecht Husmann errichtete das spätgotische Burghaus und umgab es mit Gräben. Heute sind die Wassergräben versandet oder wurden zugeschüttet.

Die Anlage bestand ursprünglich aus der zweigeschossigen Hauptburg mit einem dreiviertelrunden Turm im Nordwesten und einem runden Treppenturm im Südosten. Dessen drittes Geschoss, das über einem Kleeblattbogenfries ins Achteck übergeht, stand ehemals frei. An der Südwestseite des Turmes befindet sich ein Rundbogenportal und darüber ein Renaissanceerker mit einer Wappenfigur aus dem Jahr 1554. Die stattlich-massiven, zweigeschossigen, im rechten Winkel zueinander errichteten Wirtschaftsbauten südöstlich vor der Burg stammen ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert.

Die Tordurchfahrt zur Burg besteht seit 1700.1706 wurde die Fensteraufteilung verändert und von 1896 bis 1898 erhielt der gesamte Bau ein drittes Geschoss. Mit dem Ausbau der Flügel zu einer hufeisenförmigen Anlage Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden die hohen Walmdächer. 1911 ließ ein neuer Besitzer den eingeschossigen Saalbau mit flachem Dach erbauen, der von zwei Rundtürmen mit Schweifhauben flankiert wird. Über dem Saal entstand eine Terrasse, die eine steinerne Balustrade rahmt, die wiederum bekrönt wird von einer Kolonnade auf schmalen Pfeilern. 1919 ersetzte man die neugotischen Turmdächer durch neobarocke Schweifhauben.

Trotz kontinuierlicher Instandhaltungsarbeiten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten waren erneut größere Schäden an der Burg aufgetreten. Die kontinuierlich ausgebesserte Dachdeckung war in einem bedauernswerten Zustand, der sich nicht mehr durch einzelne Reparaturen richten ließ. Eine komplette Neudeckung war erforderlich. Sie begann 2019 mit den Arbeiten am Nordostflügel.

Weitere Informationen: www.denkmalschutz.de/denkmal/burg-namedy.html