14.12.2020 – Bayern

Das Dach des Huberhofs in Trostberg Oberfeldkirchen wird instandgesetzt

Substanzschonendes Nutzungskonzept mit eigenbetriebenen Gewerberäumen

An der Dachinstandsetzung des Nord- und Südflügels des Huberhofs in Trostberg Oberfeldkirchen beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 30.000 Euro. Das Gehöft gehört zu den über 440 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Das bäuerliche Gehöft liegt landschafts- und ortsbildprägend am Südrand von Oberfeldkirchen. Drachenköpfe und Fisch-Darstellungen auf Holz schmücken den stattlichen Vierseithof im Innenhof. Das Wohnstallhaus bildet den Nordflügel, einen zweigeschossigen Massivbau mit Kniestock, der aus den Jahren 1860/1865 stammt. Den Südflügel bildet ein prachtvoller zweitenniger Bundwerkstadel mit reichen Zierformen aus dem Jahr 1865. Das farbig gefasste Bundwerk des Südflügels ist außergewöhnlich eindrucksvoll. Im Westen liegt der 1869 gebaute gewölbte Hühner- und Schafstall, der Ostflügel ist ebenfalls ein gewölbter Stall. Nordöstlich des Hofes steht noch ein gemauertes Backhäuschen aus dem Jahr 1840.

Die in den Jahren 1858 bis 1869 errichtete Hofstelle zählt aufgrund ihres geschlossenen erhaltenen Erscheinungsbilds und ihrer Fülle an historischen Baudetails zu den wichtigsten und prominentesten Beispielen bäuerlicher Baukultur des Chiemgaus. Ihr fällt innerhalb des Denkmalbestands des Landkreises Traunstein besonders hervorzuhebende Bedeutung zu.

Die Hofstelle mit dem historischen Namen "Beim Huberbauer" existiert laut Urkatasterblatt von 1812 spätestens seit dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Erhalten sind die historische Ziegeleindeckung aus Ludovici-Doppelfalzziegeln und die Farbfassung am südlichen Bundwerkstadel, die die reichen, teils antikisierenden Schmuckmotive farblich akzentuieren.

Nach 2006 standen die Gebäude zunächst leer. Dann wurde der Pferdestall zum Friseursalon, der Kuhstall zum Büroraum und der Heuboden zur Wohnung. Die Getreide- und Heulagerräumen dienen heute als nicht landwirtschaftliche Lagerräume. Das Wohnstallhaus wurde umgebaut und die neu erstandenen zwei Wohneinheiten vermietet. Das Eigentümer-Ehepaar möchte auch in Zukunft das Baudenkmal instand erhalten und darin ein substanzschonendes Nutzungskonzept mit eigenbetriebenen Gewerberäumen in den Ställen verfolgen.