30.11.2015 – Niedersachsen

Das historische Kaufhaus in Nordenham wird gefördert

160 Jahre Kaufhausgeschichte

Kurzfassung: Am 3. Dezember 2015 um 11.00 Uhr überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen einen symbolischen Fördervertrag über 60.000 Euro für die Instandsetzung der Dacheindeckung und der Putzfassade des historischen Kaufhauses in Nordenham-Abbehausen an die Denkmaleigentümerin Tanja Schiller. Das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude gehört zu den über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: Am Donnerstag, den 3. Dezember 2015 um 11.00 Uhr überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen einen symbolischen Fördervertrag über 60.000 Euro für die Instandsetzung der Dacheindeckung und der Putzfassade des historischen Kaufhauses in Nordenham-Abbehausen im Landkreis Wesermarsch an die Denkmaleigentümerin Tanja Schiller. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch die Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist.

Das historische Kaufhaus liegt an der Butjadingerstraße im Stadtteil Abbehausen von Nordenham. 1897 baute der Kaufmann Johann Hermann Büsing unter teilweiser Nutzung eines ehemaligen Posthaltereigebäudes am Ortsteingang ein neues Wohn- und Geschäftshaus, das bis heute das größte Gebäude Abbehausens nach der Kirche ist. Das Kaufhaus wird seither geschäftlich und zu Wohnzwecken und jüngst auch teilweise als Museum genutzt.

Der zweigeschossige helle Putzbau mit seinem hohen schiefergedeckten Satteldach grenzt mit der giebelseitigen Hauptfassade an die Butjadinger Straße. Den Haupteingang rahmen zwei bodentiefe Schaufenster. Im Erdgeschoss befindet sich der große Verkaufsraum mit angrenzenden Kammerstuben. Zwei umlaufende Gesimse trennen das Erd- vom Obergeschoss. Dazwischen ist eine Tafel mit den Namen der Erstbesitzer "J.H. Büsing Sohn" zu erkennen. Hinter den fünf Kreuzstockfenstern des Obergeschosses liegt die Wohnstube. Das Dachgeschoss dient wie der Keller zu Lager- und Archivzwecken. Ein halbgeschossiger Balkon auf der Westseite wurde 1938 ausgebaut. Auf der Rückseite wurden auch weitere eingeschossige Lager- und Garagenräume angesetzt.

Im historischen Kaufhaus Abbehausen hat sich das Inventar von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute vollständig erhalten. Neben den Verkaufsartikeln und deren Verpackungen sind alle Rechnungsbücher, Reklamen bis hin zu Handzetteln aus über 160 Jahren Kaufhaus-Geschichte vorhanden. Keiner der ehemaligen Besitzer wollte etwas wegwerfen, und so wurde jeder noch so kleine Stauraum zur Aufbewahrung und Einlagerung dafür genutzt.

Inzwischen sind die Risse und Putzschäden an den Fassaden nicht mehr zu übersehen, die original erhaltenen Holzfenster sind stark verwittert und auch das Schieferdach ist geschädigt. Vor allem der nasse Keller und das undichte Dach erzwingen unverzügliches Handeln.

Das historische Kaufhaus ist nun eines von über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.