Für die Instandsetzung des Dachs über dem Hauptgebäude des ehemaligen Schlosses in Lauben-Frickenhausen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung. Das auch Vöhlinschlössle genannte Gebäude gehört nunmehr zu den über 500 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte. Das derzeit leerstehende Bauwerk soll künftig Wohnzwecken dienen.
Das zuletzt als Pfarrschlösschen bezeichnete Gebäude wurde um 1490 in einem Zug errichtet. Das lässt sich auf Grund der einheitlichen verwendeten Materialien sowohl an der Fassade als auch im Inneren gut erkennen und belegen. Erkennbar ist diese Phase an dem feinen gelblichen Putz mit zahlreichen und zum Teil großen Kalkspatzen. Zunächst diente das Schloss als Herrensitz, später als Amtshaus. Bis auf die hinzu gekommenen Zwerchhäuser im dritten Obergeschoss besitzt das Haus heute noch die ursprüngliche äußere Form. Auch, nachdem dem freistehenden viergeschossigen Massivbau mit Satteldach im Nordwesten und Südosten jeweils ein Rundturm – der südliche mit Spitzhelm – angesetzt wurde. Zum Gebäude gehört ein freistehendes kleines Nebengebäude, das als Backhaus bezeichnet wird.
Die beiden barocken Ausbauphasen fallen ins 18. Jahrhundert. Sie sind nur bedingt unterscheidbar. Die beiden Zwerchhäuser wurden offensichtlich in der späteren Phase angebaut, als man auch das zweite und dritte Obergeschoss ausgebaut hat. Der Einbau des "Rittersaals" mit seinem Deckenstuck datiert in die Jahre 1760/1761. Im 19. Jahrhundert erfolgten dann weitere Innenausbauten, als das Haus dem Ortspfarrer als Wohnung diente. Spätere Maßnahmen konzentrierten sich vornehmlich auf Reparaturen und Modernisierungen.
Im ersten Obergeschoss dominiert weiterhin die Bauzeit das Erscheinungsbild. Nur der Treppenlauf stammt aus dem 18. Jahrhundert, die Raumflucht ist weiterhin bauzeitlich. Bemerkenswert ist dabei die erhaltende Ständerwand. Bei den Räumen des zweiten Obergeschosses handelte es sich um Wohnräume, so dass es immer wieder zu Veränderungen gekommen ist. Trotzdem lässt sich auch hier die Bauzeit mit ihren Putzoberflächen erkennen, wenn sie auch überdeckt sind. Herausragend ist der Befund der ursprünglichen Küche. Hier sind die Esse erhalten und sämtliche Zeitschichten zwischen 1490 und heute lassen sich einwandfrei erkennen.