15.07.2022 – Bayern

Denkmalschutzmedaille 2022 geht auch an zwei DSD-Förderprojekte

Schloss Bertoldsheim in Rennertshofen-Bertoldsheim * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Bürgerhaus in Miltenberg * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Miltenberger Bürgerhaus und Schloss Bertoldsheim werden ausgezeichnet

Seit über 40 Jahren würdigt der Freistaat Bayern besondere Verdienste im Bereich von Denkmalschutz und Denkmalpflege mit der Denkmalschutzmedaille. Nun übergibt am Montag, den 18. Juli 2022 ab 11.00 Uhr in der Säulenhalle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Hofgraben 4 in 80539 München Staatsminister Markus Blume die Denkmalschutzmedaille an 15 Persönlichkeiten und Projekte aus ganz Bayern, darunter zwei Förderobjekte bzw. Fördernehmer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), worüber sich die DSD, die bei dem Festakt durch ihren Ortskurator München, Axel Hofstadt, vertreten wird, besonders freut.

Das Bürgerhaus in der Hauptstraße von Miltenberg der Familie Köpke liegt hangseitig gleich unterhalb der Mildenburg am höchsten Punkt des sogenannten "Schnatterloch". Es ist Bestandteil des Altstadtensembles. In Ecklage zum Marktplatz zeigt der dreigeschossige Satteldachbau mit einseitigem Halbwalm seine Giebelseite. Das Erdgeschoss ist massiv in Bruchsteinmauerwerk errichtet. Der Giebel, der bis in das zweite Obergeschoss reicht und die bergseitige Traufseite sind in Buntsandstein und Ziegel ausgeführt. Die teilweise vorkragenden Fachwerkobergeschosse wurden mehrfach umgebaut. Das über annähernd quadratischem Grundriss errichtete Haus wurde nach dendrochronologischen Untersuchungen 1360 errichtet. Zwei Gewölbekeller stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das Innere des Wohnhauses ist fast durchgehend mit je vier etwa gleich großen Räumen pro Geschoss gegliedert. Teile der bauzeitlichen Boden- und Deckenkonstruktionen sind inklusive der dazugehörigen Fassungen noch vorhanden.

Für Schloss Bertoldsheim, eine zweigeschossige Dreiflügelanlage mit einem dreigeschossigen Walmdach, wird das Ehepaar Du Moulin Eckart ausgezeichnet. General Freiherr Fortunat von Ysselbach ließ sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von dem Schweizer Fürstbischöflich Eichstätter Hofbaudirektor Gabriel de Gabrieli dort ein Barockschloss erbauen, wo zuvor eine Burg stand, die man an einen dicken, viereckigen Kropfquaderturm angebaut hatte. Das heute einzige freistehende Barockschloss entlang der deutschen Donau liegt an einem südlichen Ausläufer des schwäbisch-fränkischen Jura. Freiherr Adam Bernhard von Hornstein-Göffingen ließ nach 1790 einige Innenräume verschönern, gestaltete den Park neu und ließ eine Lindenallee im Schlosspark anlegen. 1856 gelangte das gesamte Areal in den Besitz von Graf Karl Marcell Du Moulin-Eckart. Außen wie innen ist der Erbauungszustand des frühen 18. Jahrhunderts erhalten. Selbst die barocke Küche mit ihrem offenen Kamin ist noch vorhanden.