17.10.2012 – Presse

Denkmalschutzprojekt im Jahr der Genossenschaften

Ortskurator der DSD überbringt Fördervertrag in Hamburg

Kurzfassung: Passend zum von den Vereinten Nationen ausgerufenen internationalen Jahr der Genossenschaften unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit einem denkmalgeschützten Mehrfamilienhaus ein Genossenschaftsmodell. Einen Fördervertrag der Stiftung über 30.000 Euro überbringt  Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der DSD, am 19. Oktober 2012 im Beisein von Jenny Wille von Lotto Hamburg um 12.00 Uhr an Peter Kay von der Baugenossenschaft freier Gewerkschafter. Das 1901 entstandene Wohnhaus Braunschweigerstraße ist eines von 27 Denkmalen, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden, Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, und anderen Stiftungen allein im Bundesland Hamburg fördern konnte.

Langfassung: Passend zu dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen internationalen Jahr der Genossenschaften unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit dem denkmalgeschützten Mehrfamilienhaus Braunschweigerstraße 7 ein neues Genossenschaftsprojekt in Hamburg. Einen Fördervertrag der Stiftung über 30.000 Euro überbringt  Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der DSD, am 19. Oktober 2012 im Beisein von Jenny Wille, Produktmanagerin GlücksSpirale bei Lotto Hamburg, um 12.00 Uhr an Peter Kay von der Baugenossenschaft freier Gewerkschafter.

Bei dem Haus in der Braunschweiger Straße handelt sich um ein 1901 errichtetes dreigeschossiges Eckwohnhaus, nach Plänen des Architekten Fritz Neugebauer (1869 -1951). Das 9-Familienhaus ist ein massiver Putzbau mit aufwendig gestalteten Fassaden, typisch für die Jahrhundertwende. Es wird überdeckt von einem schwach geneigten Papppultdach, außerdem von Mansarddach- und Erkerflächen im Bereich der Straßenfronten.

Bis auf wenige Veränderungen sind die Strukturen noch erhalten: es gibt je zwei Wohnungen pro Geschoss, die im Westen gelegenen verfügen über zwei, die östlichen über drei  Zimmer, jeweils plus Küche. In allen Wohnungen finden sich noch die originalen Stuckdecken, Eingänge mit Fliesen, Fassaden mit Putzgesimsen, Fensterrahmung, Erkerkonsolen und Ausstattungselemente wie die Erker der Wohnungen im Obergeschoss. Das Gebäude dokumentiert im Zusammenhang mit seiner Nachbarbebauung die städtebauliche Entwicklung des Quartiers im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Das Gebäude zeigt sich in einem sehr maroden Zustand. Es finden sich Feuchtigkeitsschäden im ganzen Gebäude sowie Fäule- und Insektenschäden. Die Tragfähigkeit der Holzbalkendecken und hölzernen Dachkonstruktion ist gefährdet. Das Gebäude wurde von einer Genossenschaft übernommen, die es denkmalgerecht instand setzen will. Fenster, Türen, der einfache Deckenstuck und der Treppenhauseingang werden repariert. Die bauzeitlichen Fenster werden zu Kastenfenstern umgebaut, zur Energieeinsparung werden die Fassaden denkmalverträglich und bauphysikalisch vertretbar gedämmt.

Die Baugenossenschaft hat bereits mehrere Denkmale erfolgreich saniert. Das Gebäude in der Braunschweigerstraße, das nun neun Mietparteien Wohnen im Denkmal ermöglicht und dadurch eine langfristige Nutzung hat, ist eines von 27 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung in Bonn dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.