03.11.2014 – Presse

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert das Renaissance-Theater in Berlin

Es werde Licht!

Kurzfassung: 21.000 Euro für die Restaurierung der Kronleuchter stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dem Renaissance-Theater in Berlin-Charlottenburg zur Verfügung. Nachdem die bundesweit tätige Stiftung das Theater bereits von 2005 bis 2007 bei der Innenrestaurierung unterstützt hat, ist dies der vierte Fördervertrag, den Dr. Karen Bork vom Ortskuratorium Berlin am 5. November 2014 um 11.00 Uhr im Beisein von Beatrice Rügge von Lotto Berlin an den Intendanten Horst-Helmuth Filohn überbringt. Das Renaissance-Theater in Charlottenburg ist eines von den über 150 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Renaissance-Theater in Berlin-Charlottenburg © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Renaissance-Theater in Berlin-Charlottenburg © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz


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Langfassung: In der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat das Renaissance-Theater einen guten Partner: weitere 21.000 Euro kommen als Hilfe! Nachdem die bundesweit tätige Stiftung das Theater bereits von 2005 bis 2007 bei der Innenrestaurierung unterstützt hat, stellt sie nun für die Restaurierung der Kronleuchter weitere 21.000 Euro zur Verfügung. Möglich wird diese erneute Förderung dank privater Spenden und der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt am 5. November 2014 um 11.00 Uhr Dr. Karen Bork vom Ortskuratorium Berlin im Beisein von Beatrice Rügge von Lotto Berlin an den Intendanten Horst-Helmuth Filohn.

Das Renaissance-Theater in der Hardenbergstraße 6 wurde 1926/1927 durch Oskar Kaufmann geschaffen. Kaufmann baute seinerzeit ein bestehendes Haus um. Indem er die ungünstigen räumlichen und baulichen Gegebenheiten zwischen Hardenberg- und Knesebeckstraße geschickt nutzte, schuf er das Musterbeispiel eines intimen Theaters. Kaufmann war in Berlin auch für den Bau des Hebbeltheaters, der Volksbühne am heutigen Rosa-Luxemburg-Platz, des Theaters am Kurfürstendamm und der Komödie verantwortlich.

Die Intarsien und Wandmalereien der Innenausstattung des Hauses entwarf César Klein. Während der auf einem Eckgrundstück angeordnete Außenbau schmucklos ist, präsentiert sich das Innere mit reichlicher Dekoration und aufwendiger Beleuchtung aus den zwanziger Jahren.

Die 1933 erfolgte "Angleichung" der Gebäudehülle entsprechend nationalsozialistischen Vorstellungen hat zwar wesentliche Teile der Kassenhalle entstellt, zum Glück blieb jedoch das Theaterinnere weitestgehend unzerstört. Zentrale Bedeutung kommt dem Renaissance-Theater vor allem deshalb zu, weil es mitsamt einer kompletten Originalausstattung von höchster künstlerischer Qualität erhalten ist, von der Kassenhalle über die Umgänge, Treppen, Foyers bis hin zum Zuschauerraum. Kaufmanns Gespür für die wertvollen Materialien, Farben und Oberflächen und seine ausgeprägte Vorliebe für eine expressionistische Formenvielfalt mündet im Renaissance-Theater in einem wahren Material- und Ausstattungsluxus.

Der große ovale Kronleuchter im Zuschauersaal ist einer der prägendsten Bestandteile der Ausstattung. Er ist fest montiert und nicht absenkbar und wohl auch deshalb noch nie komplett - vor allem im Hinblick auf die Beleuchtungstechnik - überarbeitet worden. Inzwischen ist die Verkettelung der Glasbehänge spröde, es besteht die Gefahr, dass Teile herabfallen. Die nicht feuerfeste Deckenhalterung, die veraltete Beleuchtungstechnik und die Zuleitungen müssen erneuert werden, fehlende Dekorelemete ergänzt und verschmutzte Bestandteile gesäubert werden. Für die notwendigen Restaurierungsarbeiten stellt auch das Landesdenkmalamt Berlin Mittel zur Verfügung.

Das Renaissance-Theater in Charlottenburg ist eines von den über 150 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Sitz in Bonn dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.