26.11.2015 – Bayern

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert zum dritten Mal Schloss Schönberg in Wenzenbach

Die Schlosskapelle wird gerettet

Kurzfassung: Für die Innenrestaurierung von Schloss Schönberg in Wenzenbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 70.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Denkmaleigentümer Dr. Hans Klünemann in diesen Tagen. Schloss Schönberg, dessen Kernbau auf das frühe 16. Jahrhundert datiert, gehört zu den über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Schloss Schönberg in Wenzenbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Langfassung: Für die restauratorische Inneninstandsetzung der Schlosskapelle und der Treppenhalle im zweiten Obergeschoss von Schloss Schönberg in Wenzenbach im Landkreis Regensburg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 70.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Denkmaleigentümer Dr. Hans Klünemann in diesen Tagen. An der Maßnahme beteiligen sich neben der DSD auch das Land und die Diözese. Die DSD hat bereits 2012 und 2014 die Instandsetzung der Fassaden mit insgesamt 170.000 Euro unterstützt.

Eine Burg Schönberg bestand vermutlich bereits im 9. oder 10. Jahrhundert. Das Schloss Schönberg jedenfalls vermachte Pfalzgraf Friedrich von Scheyern seinen Brüdern im Jahr 1170. Besitzer von Schönberg waren unter anderen die Reichsgrafen von und zu Lerchenfeld, die Freiherren von Stingelheim und die Fürsten von Thurn und Taxis. Eine große Rolle spielte das Schloss im bayerischen Erbfolgekrieg, dessen entscheidende Schlacht – die letzte große Ritterschlacht des Mittelalters – 1506 am Schönberg stattfand.

Schloss Schönberg liegt hoch über Wenzenbach. Der dreigeschossige Bau über unregelmäßigem Grundriss schließt mit einem Walmdach ab. Der Kernbau kann dendrochronologisch auf 1254 datiert werden. Die Kelleranlagen mit zwei parallelen tonnengewölbten Kellern stammen vermutlich von einem Vorgängerbau. Teile der wohl spätmittelalterlichen Ringmauer mit Schalentürmen, Zwingermauer mit Graben und äußerer Mauer aus Granitbruchstein sind noch erhalten. Nach Erweiterungen im Mittelalter folgten Umbauten im späten 17. und 18. Jahrhundert. Der Dachstuhl stammt von 1820/1823.

Im Inneren wird das Schloss zur Verbindung der übereinanderliegenden rechteckigen Fletze durch eine barocke Podesttreppe geräumig erschlossen. Von den Fluren gehen die Zimmer ab. Sparsamer Deckenstuck und geschnitzte Türeinbauten des 18. Jahrhunderts sind erhalten, ebenso Befunde von Wandmalereien aus der Renaissance- und Barockzeit sowie dem 19. Jahrhundert. Zum Schloss gehört seit 1700 die katholische Schlosskapelle St. Joseph, ein rechteckiger Raum mit Westempore, Holzdecke mit Rundbildern, sowie Altären aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Schloss Schönberg in Wenzenbach war dem Verfall preisgeben, bevor es 2011 von einem Privatmann erworben wurde. Nachdem der fertiggezimmerte Turmaufsatz per Autokran auf den talseitig befindlichen mehrgeschossigen Erker aufgesetzt wurde, erscheint das Schloss schon von weitem wieder wie früher. Das Dach der Burg ist wiederhergestellt. Nachdem umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an den Wänden erfolgt sind, ist die hangseitige Fassade wieder sicher. Es folgte schließlich die Rettung der restlichen talseitigen Fassaden.

Der Eigentümer wird die oberen Geschosse des Schlosses bewohnen und das Erdgeschoss für öffentliche Nutzungen und für die Gemeinde zur Verfügung stellen. Nach Fertigstellung der rettenden Baumaßnahmen soll auch der wiedergefundene Burggraben freigelegt werden und die vor dem Burgraben liegende Fläche als Park öffentlich nutzbar sein.

Schloss Schönberg gehört zu den über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.