24.01.2017 – Bremen

Die „Bremen“ erhält weitere Förderung durch die DSD

Prototyp für die deutschen Seenotrettungskreuzer

Einen Fördervertrag über 31.600 Euro für den Rückbau des achterlichen Rumpfes und der Heckklappe zur ursprünglichen Funktionalität am Seenot­rettungskreuzer Bremen in Bremen-Vegesack überbringt am Freitag, den 27. Januar 2017 um 14.00 Uhr symbolisch Marion Schoene, Ortskuratorin Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Sarah Kettler von Lotto Bremen bei einem Pressetermin vor Ort an Bootvormann Dr. Kai Steffen vom Kulturforum Speicher XI GmbH. Die Förderung wurde möglich dank zweckgebundener Spenden und Geldauflagen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist. Die Denkmalstiftung stellte bereits vor zwei Jahren 20.000 Euro für Außeninstandsetzungsarbei­ten an dem Denkmalschiff zur Verfügung.

Der Versuchskreuzer wurde 1931 als Motorrettungsboot „Konsul Kleyen­stüber“ auf der Fr. Lürssen-Werft in Bremen gebaut. Um den Neubau von Seenotkreuzern nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst durch einen Proto­typen zu testen, wurde das Boot in den Jahren 1951/1952 in der Lürssen-Werft und in der Werft der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi­ger zum ersten Seenotkreuzer mit Tochterboot umgebaut. Das Schiff erhielt dabei den Namen „Bremen“. Es handelte sich um den ersten Schiffstyp, der die Kriterien für die neu zu entwickelnden Seenotkreuzer miteinander ver­band: Unbegrenzte Seetüchtigkeit durch Selbstaufrichtung nach Kenterung, schnellere Geschwindigkeit und die Mitführung eines Tochterbootes. Die mit der Bremen gewonnenen Erfahrungen bildeten die Grundlage für die Grund­konstruktion der heutigen Seenotrettungskreuzer.

Eingesetzt wurde die Bremen von 1953 bis 1960 in Bremerhaven, von 1960 bis 1961 in Hörnum auf Sylt und danach auf Amrum, wo sie 1965 außer Dienst gestellt und verkauft wurde. Zwischenzeitlich als Hafenschlepper auf der Weser eingesetzt, erwarb sie das Bremer Hafenmuseum Speicher XI 2013 und überführte die Bremen in den Entstehungshafen Vegesack. Zum 150-jährigen Jubiläum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi­ger im vergangenen Jahr wurde das Schiff wieder in den Originalzustand der 1950er Jahre versetzt. Dabei beseitigte man altersbedingte Korrosionsschä­den, vor allem im Bereich des Unterschiffes. Die Maschinenteile wurden gewartet, die Innenausstattung gereinigt. Der Rumpf des Schiffes wurde geprüft, um den Umfang weiterer notwendiger Maßnahmen einzuschätzen.

Der Seenotrettungskreuzer gehört zu den 17 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Renten­lotterie von Lotto, allein in Bremen fördern konnte.