05.09.2016 – Hessen

Die Dachsanierung von Schloss Wächtersbach wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützt

Neuer Sitz der Stadtverwaltung

Kurzfassung: Einen symbolischen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Dachsanierung von Schloss Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis überbringt Hans Dohm, Ortskurator Frankfurt am Main der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Klaus Peter Möller von Lotto Hessen. Der Pressetermin mit Bürgermeister Andreas Weiher findet am 8. September 2016 um 10.00 Uhr vor Ort statt. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist. Das weitgehend aus dem 15. Jahrhundert stammende Schloss ist eines von über 170 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Schloss Wächtersbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schröder

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Schloss Wächtersbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schröder

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Langfassung: Eine undichte Dachdeckung und eine mangelhafte Dachentwässerung mit teilweisem Schwammbefall müssen dringend an Schloss Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis restauriert werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Erneuerung der Dachdeckung, einschließlich der Turmhelme in Schiefer mit 50.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Hans Dohm, Ortskurator Frankfurt am Main der DSD, am Donnerstag, den 8. September 2016 um 10.00 Uhr gemeinsam mit Klaus Peter Möller von Lotto Hessen an Bürgermeister Andreas Weiher. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist. Der Pressetermin findet vor Ort statt.

Eine Burg in Wächtersbach wurde Ende des 12. Jahrhunderts im Auftrag von Kaiser Friedrich I. Barbarossa als Jagd- und Sicherungsanlage errichtet. Mit der Veste entwickelte sich die Siedlung, die 1236 erstmals urkundlich erwähnt wird. Im selben Jahrhundert wurde die Anlage zu einer Wasserburg umgebaut. Reste der einstigen Gräften sind in den Weihern des Schlossparks noch nachzuvollziehen. Nach der Teilung der Grafschaft Isenburg 1684 wurde das Schloss unter Graf Ferdinand Maximilian I. Sitz der neuen Linie Isenburg-Wächtersbach. Damals entstanden eine Rentkammer, der Marstall, das Prinzessinnenhaus und ein Wirtschaftshof. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der englische Landschaftspark angelegt, der auch botanisch seltene Bäume und Sträucher besitzt.

Das weitgehend aus dem 15. Jahrhundert stammende Schloss ist als dreigeschossige, geschlossene Vierflügelanlage mit zwei von Welschen Hauben bekrönten Ecktürmen um einen fast quadratischen Innenhof angelegt. Den Putzbau gliedern im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss symmetrisch angeordnete, von Natursteingewänden gerahmte Zwillingsfenster, dagen hat man im zweiten Obergeschoss Hochrechteckfenster eingebaut. In den Ecken erhalten blieben als Buckelquadermauerwerk ausgeführte Grundmauern aus romanischer Zeit.

Die Anlage wurde in vier Phasen ausgebaut. Um 1480 wurde dem Südteil ein dreigeschossiger Neubau mit zwei runden Ecktürmen vorgelegt. Im Erdgeschoss entstand die Kapelle. Von 1522 bis 1539 baute man den Nördlichen Flügel um und errichtete einen halbkreisförmigen Turm an der Mitte der Westseite, den auf drei Seiten kleine Renaissance-Erker schmücken. Über dem hochrechteckigen, zweiflügeligen Eingangsportal sind die Ysenburger und Wied-Runkeler Wappen angebracht. Um 1630 stockte Baumeister Rumpf aus Hanau die nördlichen Bauteile auf und baute zwei Hofarkaden ein. 1816 wurde der mittelalterliche Bergfried abgebrochen und 1875 an gleicher Stelle ein Treppenturm mit Wendeltreppe errichtet.

Nach der Restaurierung von Schloss Wächtersbach wird in die sowohl städtebaulich wie regionalgeschichtlich und kunsthistorisch bedeutsame Anlage die Stadtverwaltung mit dem Rathaus einziehen. Das Schloss ist eines von über 170 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessenfördern konnte.