07.01.2019 – Niedersachsen

Die ehemalige Kettenstrafanstalt in Lüneburg wird von der DSD gefördert

Zwangsarbeit im angrenzenden Gipsbruch

Einen Fördervertrag über 25.000 Euro für die Sanierung des Torbogens der ehemaligen Kettenstrafanstalt in Lüneburg sowie des Mauerabschnitts rechts davon und der Grenzmauer zum Nachbargrundstück überbringt bei einem Pressetermin vor Ort Beim Benedikt 8 a in 21335 Lüneburg am Donnerstag, den 10. Januar 2019 um 11.00 Uhr Professor Dr. Paul Georg Lankisch, Ortskurator Lüneburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Dr. Petra-Kristin Bonitz von Lotto Niedersachsen an Stephan Warzawa, Kaufmännischer Vorstand der Lebensraum Diakonie e. V. Die ehemalige Kettenstraf­anstalt am Fuße des Lüneburger Kalkbergs im Westen der Stadt gehört zu den über 390 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Nachdem der Vorgängerbau zu klein geworden war und nicht mehr den Anforderungen eines modernen Gefängnisbaus entsprach, wurde von 1837 bis 1879 eine neue Kettenhaftanstalt erbaut, deren Insassen Zwangsarbeit im angrenzenden Gipsbruch verüben mussten. Beim ältesten Gebäudeteil, dem sogenannten Schachtflügel, handelt es sich um einen im Rundbogenstil errichteten, langen Backsteinbau mit Eckpavillons unter einem Walmdach. Den östlich des Schachtflügels liegenden, später erbauten und ebenfalls in Backsteinbauweise ausgeführten Ziegelschuppen mit rechteckigen Fenstern deckt ein Satteldach. Die Ostwand schließt an die Umfassungsmauer des Geländes an. Der späteste Gebäudeteil ist der südlich des Schachtflügels liegende Zellenflügel, ein dreigeschossiger Backsteinbau mit segmentbogigen Fenstern, der sich aus zwei ungleich großen Trakten zusammensetzt. Eine hohe Einfriedung aus Backstein über einem Sockel aus Findlingen begrenzt den einstigen Gefängniskomplex.