1820 bestand in Stavenhagen die fünftgrößte jüdische Gemeinde im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin nach Schwerin, Güstrow, Parchim und Waren. Das Gebäude – ein regelmäßiger Fachwerkbau mit bibergedecktem Walmdach – umfasste den großen Betsaal, in dem auf der Westseite die Frauenempore integriert war. Der Saal wurde über hohe Kreuzstockfenster mit Stichbogen belichtet.
In der Reichsprogromnacht blieb die Synagoge unzerstört. Dennoch verfiel sie zunehmend. Die Ausfachungen waren teilweise herausgefallen, der Fachwerkverbund zu großen Teilen lose. Während die östliche und nördliche Außenwand zu retten war, musste die Südwand abgetragen werden. Für den Erhalt der Synagoge setzten sich der Landkreis und das Landesamt für Denkmalpflege ein. Ab 2011 konnte mit dem neugegründeten Verein die Rettung des historischen Denkmals erfolgreich unternommen werden.
Die Alte Synagoge Stavenhagen ist ein schönes Beispiel für eine Dorf- bzw. Kleinstadt-Fachwerksynagoge. Sie ist eines von über 490 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.