13.10.2015 – Presse , Mecklenburg-Vorpommern

Die restaurierte Alte Synagoge in Stavenhagen wird feierlich wiedereröffnet

Unzerstört und wieder erstanden

In zwei Förderverträgen 2012 und 2015 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Restaurierung der Alten Synagoge in Stavenhagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte insgesamt über 90.000 Euro zur Verfügung. Nun feiert die Gemeinde am Freitag, den 16. Oktober 2015 um 19.30 Uhr die Wiedereröffnung mit einem Festkonzert. Musiker des Projekts Mekomot spielen und singen ebenso zeitgenössische Kompositionen wie alte jüdische Gesänge.

1820 bestand in Stavenhagen die fünftgrößte jüdische Gemeinde im Groß­herzogtum Mecklenburg-Schwerin nach Schwerin, Güstrow, Parchim und Waren. Das Gebäude – ein regelmäßiger Fachwerkbau mit bibergedecktem Walmdach – umfasste den großen Betsaal, in dem auf der Westseite die Frauenempore integriert war. Der Saal wurde über hohe Kreuzstockfenster mit Stichbogen belichtet.

In der Reichsprogromnacht blieb die Synagoge unzerstört. Dennoch verfiel sie zunehmend. Die Ausfachungen waren teilweise herausgefallen, der Fachwerkverbund zu großen Teilen lose. Während die östliche und nördliche Außenwand zu retten war, musste die Südwand abgetragen werden. Für den Erhalt der Synagoge setzten sich der Landkreis und das Landesamt für Denkmalpflege ein. Ab 2011 konnte mit dem neugegründeten Verein die Rettung des historischen Denkmals erfolgreich unternommen werden.

Die Alte Synagoge Stavenhagen ist ein schönes Beispiel für eine Dorf- bzw. Kleinstadt-Fachwerksynagoge. Sie ist eines von über 490 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.