30.11.2017 – Brandenburg

Die Schinkelkirche in Joachimsthal feiert ihr 200-jähriges Bestehen

Preußisches Benefizkonzert zum Festauftakt

Mit einer Festveranstaltung am Sonntag, den 3. Dezember 2017 um 16.00 Uhr feiert die evangelische Kirchengemeinde Joachimsthal die Einweihung ihrer nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichteten Dorfkirche vor 200 Jahren. Trotz der derzeitigen Sanierung des Gotteshauses konzertieren Mitgliedern der Staatskapelle Berlin im Gebäude mit dem "Preußischen Konzert". Gespielt werden ein Oboenkonzert von Johann Sebastian Bach, fünf geistliche Lieder von Anton von Webern und das 3. Flötenkonzert von Friedrich dem Großen. Zuvor hält Generalsuperintendentin Heilgard Asmus ein Grußwort. Im Anschluss an das Benefizkonzert findet ein Empfang statt.

Der große Stadtbrand 1814 vernichtete in Joachimsthal - einer der bevorzugten Jagdplätze der Kurfürsten von Brandenburg - viele Gehöfte, alle Ställe und Scheunen, Brauerei und Brennerei, die Schule, den Schulamtshof mit dem Amtsgebäude, die Kirche und das Predigergehöft. Karl Friedrich Schinkel wurde mit dem Wiederaufbau der Gebäude beauftragt.

Von 1815 bis 1817 entstand unter Schinkels Einfluss und der Leitung des Baukonduktors Schramm ein verputzter Zentralbau mit einem schmuckreichen Ziergiebel, der sich an Vorbildern der norddeutschen Backsteingotik orientierte. Den Glockenturm ersetzte der Giebel zwischen den beiden Ecktürmen. Das Innere prägen die flache Putzdecke und die Hufeisenempore. Zwölf achteckige Holzsäulen mit klassizistischen Akanthuskapitellen unterteilten den Kirchenraum bis in die 1960er Jahre, als der Innenraum stark verändert wurde, in eine dreischiffige Halle. Im Zuge des Umbaus wurde der Altar von der Mitte an die Ostseite verlegt und Gemeinderäume sowie eine Winterkirche eingebaut, sodass der historische Raumeindruck verloren ging. Auf der hufeisenförmigen Empore befindet sich die Orgel mit ihrem klassizistischen Orgelprospekt, sie wurde 1820 von dem Orgelbauer Johann Tobias Turley aus Treuenbrietzen gebaut und 1909 von Albert Kienscherf stark verändert. Die weitere Innenausstattung des Kirchenraumes wurde im Anschluss an die Umgestaltung des Innenraums von 1969 im Jahr 1974 von der Bildhauerin Elly-Viola Nahmmacher neu geschaffen.

Die Schinkelkirche in Joachimsthal, an deren Dach- und Fassadeninstandsetzung sich die DSD in den beiden vergangenen Jahren mit insgesamt 15.000 Euro beteiligt hat, ist eines von über 630 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg fördern konnte.