Dank einer Nachlassspende und der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Innenrestaurierung der Stephanuskirche in Blieskastel-Böckweiler mit 59.500 Euro. Der dazugehörige Fördervertrag erreicht Pfarrerin Ines Weiland-Weiser in diesen Tagen.
Als älteste Kirche des Saarlandes und seltenes Beispiel des Typs "Dreikonchen-Chorturmanlage" besitzt die Stephanuskirche überregionale kunsthistorische Bedeutung. Das im Mittelalter als Dorfkirche errichtete Gotteshaus befindet sich direkt am Jakobs-Pilgerweg.
Der einfache Saalbau mit Apsis, der wohl im späten 11. Jahrhundert einen älteren Vorgängerbau ablöste, wurde um 1150 nach Westen erweitert und dreischiffig mit drei Apsiden ausgebaut. Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Bauwerk in dieser Zeit als Prioratskirche des Benediktinerklosters Hombach.
Nachdem man sich in Böckweiler ab 1535 zum evangelischen Glauben bekannte, wurden 1580 die Seitenschiffe der Kirche niedergelegt. 1773 ersetzte man das mittelalterliche Schiff durch einen Neubau. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt, wurde die Kirche 1949/1950 von dem Architekten Rudolf Krüger wiederaufgebaut.
Die kleine Chorturmkirche weist einen Trikonchos auf. Dies ist eine recht seltene Kombination aus Kleeblattchor und einem die Vierung bekrönenden Turm. Diesen wuchtigen und von einem Satteldach quer gedeckten Turm umstehen drei Apsiden. Die ursprünglich mit Steinplatten gedeckten Apsiden decken kegelförmige Biberschwanzdächer. Mit Biberschwänzen sind auch der Turm und das Langhaus im Westen, das sich an die romanischen Formen anpasst, gedeckt. Die Putzflächen kontrastieren mit den Sandsteinsockeln und den Sandsteineinfassungen der kleinen Rundbogenfenster.
Über dem rundbogigen Zugang im Westen sitzt ein Ochsenauge. Im Inneren des flachgedeckten Saals werden insbesondere die Korbbögen an der westlichen Orgelempore und am Triumphbogen durch steinsichtige Sandsteinblöcke hervorgehoben.
Die Stephanuskirche ist eines der über 40 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.