27.09.2018 – Brandenburg

Die Stülerkirche in Nietwerder feiert die Fertigstellung der Innensanierung

Die Ausmalung entspricht in ihrer Farbigkeit wieder der ursprünglichen bauzeitlichen Gestaltung

Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, den 30. September 2018 um 10.00 Uhr feiert die Gemeinde der Stülerkirche in Nietwerder das Ende der Innensanierung. Höhepunkt des Festprogramms ist das Konzert des Kammerchores der Evangelischen Schule am Nachmittag um 15.00 Uhr. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für die Malerarbeiten im Inneren der Kirche in diesem Jahr 7.000 Euro zur Verfügung. Die Stülerkirche in Nietwerder gehört zu den über 630 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen und der Lotterie GlücksSpirale allein in Brandenburg fördern konnte.

Die Kirche wurde 1867 auf einem Feldsteinsockel im neugotischen Stil aus hellgelbem Ziegelmauerwerk errichtet. Die Saalkirche hat einen Westturm und eine eingezogene mehreckige Apsis. 1937/1938 baute man unter der Empore einen Vorraum ein, der seinerzeit als Leichenhalle und Geräteraum, heute als Winterkirche dient.

Das Kirchenschiff deckt ein Satteldach mit Schieferdeckung. Drei spitzbogige, bleiverglaste Maßwerkfenster öffnen die Langseiten des Schiffs. Die Wandflächen gliedern die Öffnungen und Sockel-, Trauf- und Ortgangsgesimse. Durch diese sehr sparsame Verwendung von Gliederungselementen tritt das Kirchenschiff als klarer, kubischer Baukörper deutlicher in Erscheinung.

Der etwa 30 Meter hohe Turm ist bis in rund 5 Meter Höhe quadra-tisch und setzt sich darüber achteckig fort. Den oberen Abschluss des Turms bildet der gemauerte Turmhelm in Form einer steilen, achtseiti-gen Pyramide, die Kugel und Kreuz bekrönen.

Der Innenraum der Kirche ist in Kubatur und Ausstattung gut erhalten. Ihn prägt die jetzt wiederhergestellte Ausmalung, die die in den 1960er Jahren gewählten Farbtöne, die nicht dem Charakter der Kirche entsprachen, korrigierten. Die Neufassung orientiert sich wieder an der bauzeitlichen Gestaltung, die durch restauratorische Untersuchungen im Vorfeld belegt wurde.