20.12.2018 – Bayern

DSD-Bronzetafel für St. Peter in Dillingen

Eins der größten freispannenden Dachwerke der Zeit

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte dank der Lotterie GlücksSpirale in den beiden vergangenen Jahren Restaurierungsmaßnahmen in der St. Petersbasilika in Dillingen – konkret die statisch-konstruktive Instandsetzung des Mauerwerks im Langhaus und die Restaurierung der dortigen Wand- und Deckenmalereien – mit insgesamt 90.000 Euro. Nun erreicht Pfarrer Wolfgang Schneck eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der DSD und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Dillinger Peterskirche gehört zu den über 400 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die monumentale Basilika steht im Zentrum der Stadt in einer Sichtachsenbeziehung zum Schloss. Das Gotteshaus ist wohl der dritte Neubau an dieser Stelle, nach einem romanischen und gotischen Vorgängerbauwerk. Die heutige St. Peterskirche entstand zwischen 1619 und 1628 und wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg saniert. Von außen betrachtet besteht die Kirche aus Hauptbau, Chorapsis, Turm und südlichen Vorbauten. Der Hauptbau ist ein rund 50 mal 25 Meter messender kubischer Baukörper mit steilem Satteldach. Die beiden Längsmauern öffnen vier große, ungewöhnlich rundbogige Fenster. Zwei weitere Maßwerkfenster finden sich in den Diagonalen der monumentalen halbrunden Chorapsis. Die deckt ein Kuppeldach in Form einer halben Kugelkalotte. Südlich zum Vorplatz hin steht der rund 46 Meter hohe Turm, den der Augsburger Maurermeister David Motzardt, der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus Mozart, 1669 erhöhte. Im Osten ist die Sakristei vorgebaut, auf der Nordseite 1733 die Erasmuskapelle angebaut.

Die Bilder und die Stuckarbeiten in der Kirche schufen 1734/1735 verschiedene Künstler. Das zentrale Deckenbild im Chor zeigt die Dreifaltigkeit, das Kreuz auf der Weltkugel und Maria mit den Apostelfürsten Petrus und Paulus. Die Deckenfresken im Schiff zeigen Propheten und Märtyrer sowie die Kirche mit Klerus und Laien. Weitere Nebenaltäre und Wandbilder entstanden im 17. und 18. Jahrhundert, die Kanzel im Jahr 1625.

Vor der zuletzt durchgeführten Restaurierung der Bilder wurde die Standsicherheit des Dachs wiederhergestellt. Die bauzeitliche Dachkonstruktion hat eine freie Spannweite von rund 23 Metern. Die weitgespannten tragenden Tonnengewölbe waren ein solch ambitioniertes Bauvorhaben, dass bereits 1644 Bauschäden behoben werden mussten. Die Konstruktion zählt zu den größten erhaltenen freispannenden Dachwerken der Zeit.