07.04.2017 – Niedersachsen

DSD fördert die historische Wohnsiedlung in der Breslauer Straße in Oldenburg

Baukultur, die seit über einhundert Jahren überzeugt

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte im vergangenen Jahr rund 90.000 Euro für die Restaurierung der Häuser in der denkmalgeschützten Siedlung Breslauer Straße in Oldenburg zur Verfügung. Am 10. April 2017 um 15.00 Uhr besucht nun Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, anlässlich eines Presse- und Fototermins am Haus Nr. 22-24 Antje Otte von der Wohngenossenschaft HunteWoGen e.G. Die in den 1920er Jahren entstandene Siedlung, für deren Gestaltung die Verbindung von Aspekten regionaler Bautradition und einer im Detail äußerst sparsamen Formensprache charakteristisch ist, ist eines von über 360 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte 2016 für die Restaurierung von Häusern in der denkmalgeschützten Siedlung Breslauer Straße in Oldenburg rund 90.000 Euro zur Verfügung. Am Montag, den 10. April 2017 um 15.00 Uhr nun besucht Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, gemeinsam mit Herbert John von Lotto Niedersachsen anlässlich eines Presse- und Fototermins am Haus Nr. 22-24 Antje Otte von der Wohngenossenschaft HunteWoGen e.G, um sich die Instandsetzung erläutern zu lassen. Die DSD stellte bereits vorvergangenen Jahr über 30.000 Euro für Restaurierungsarbeiten an Siedlungshäusern zur Verfügung.

Für junge Arbeiterfamilien von Glashütte, Post und Bahn plante die damalige Gemeinnützige Siedlungs-Gesellschaft in den 1920er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Breslauer Straße im Oldenburger Stadtteil Osternburg. Die Architektur orientierte sich an der Wohnreformbewegung dieser Zeit. Auf Licht, Luft und Grünanlagen wurde ebenso großer Wert gelegt, wie auf die "aesthetische Anmutung".

Entstanden sind die zwischen 23 und 55 Quadratmetern großen Wohnungen zwischen 1928 und 1935. Die Anlage besteht aus einer beidseitig schräg zum Straßenverlauf angeordneten Bebauung mit 27 freistehenden Wohnhäusern. Die 12 Mittelgebäude wurden zugunsten einer kleinen Allee mit platzartiger Erweiterung beidseitig aus der Fluchtlinie zurückgesetzt. Die einzelnen Häuser sind zweigeschossige Klinkerbauten unter einem Walmdach für jeweils 4 bis 6 Familien. Einen Waschküchentrakt stellte man jeweils auf der Nordwest- und der Südostecke über Eck. Diese Überecksetzung trägt zur räumlichen und städtebaulichen Strukturierung bei, wie auch die straßenseitigen Vorgartenzonen, die kleine Erschließungswege trennen und teilweise als Gemüsegärten genutzt wurden.

Besonders charakteristisch für die Gesamtgestaltung ist die Verbindung von Aspekten regionaler Bautradition, etwa durch die Materialwahl, die Entscheidung für Walmdächer und breite Gauben, und einer im Detail sachlichen und äußerst sparsamen Formensprache.

Das gut erhaltene und städtebaulich überzeugende Siedlungsensemble der späten 1920er Jahre zeichnet sich durch die erhaltene Originalität der einheitlichen und somit wesentlichen Gestaltungselemente aus. So blieb insbesondere die Fensteröffnungen, Haustüren, Dacheindeckungen und Dachöffnungen sowie die Eingangs- und Vorgartengestaltung original erhalten.

Seit 2010 erwirbt die aus dem 2006 gegründeten Förderverein Breslauer Straße e.V. hervorgegangene "Hunte WoGen eG" die Häuser, um sie in diese eigens für die Siedlung gegründete Siedlungswohngenossenschaft aufzunehmen und zu erhalten.

Die Oldenburger Siedlung ist eines von über 360 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.