13.05.2019 – Hessen

DSD fördert die Neueindeckung der Katharinenkirche in Wettenberg

Gotteshaus schmiegt sich mit L-förmigem Grundriss an den nordöstlichen Hang von Burg Gleiberg

Gerhild Seibert, Ortskuratorin Wetzlar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Mittwoch, den 15. Mai 2019 um 10.00 Uhr dank einer Nachlassspende einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro für die Neueindeckung von Turm und Schiff der Katharinenkirche in Wettenberg in Schiefer an Jochen Klatt vom Kirchenvorstand. Die Katharinenkirche gehört zu den über 210 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte. Die Katharinenkirche ist zusammen mit der angrenzenden, die umgebende Landschaft prägenden Burg Gleiberg das kunst- und kulturhistorisch bedeutende Zentrum der historischen Burgsiedlung Gleiberg und ein wichtiges Denkmalensemble innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern.

Die der heiligen Katharina von Alexandrien geweihte Kirche mit L-förmigem Grundriss liegt am nordöstlichen Hang der Burg Gleiberg und bildet mit ihr gemeinsam eine landschaftsprägende Dominante. Als Teil der Burganlage entstand die Kirche vermutlich an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Kernbau des heute mit einem Halbwalmdach abschließenden Gotteshauses war eine geostete Kapelle, die jetzt den Südteil des Gebäudes bildet. Ihr durch Strebepfeiler abgesicherter gotischer Chor mit Maßwerkfenstern war im Inneren ursprünglich mit einem Gewölbe ausgestattet. 1619 wurde er mit einem achteckigen, verschieferten Turm mit kleiner Laterne und Haube überbaut. Gleichzeitig wurde das Schiff nach Norden zu einem nordsüdlich orientierten Rechtecksaal erweitert. Darüber informiert die datierende Inschrift im Schlussstein der Laibung des Nordportals.

Zu der bemerkenswerten Innenausstattung der Kirche gehören außer der mittelalterlichen Steinmensa und den im Chor freigelegten Resten von Wandmalereien des 15. Jahrhunderts, die die Muttergottes, den heiligen Hieronymus, die heilige Katharina und das Jüngste Gericht darstellen, die aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammenden, zweigeschossigen Emporen, die unten mit ornamentalen Brüstungsmalereien, oben mit gedrehten Docken versehen sind. Erwähnenswert sind auch die gemalten Fensterumrahmungen mit Putten aus dem Jahr 1743, die einhundert Jahre ältere prachtvolle Kanzel mit reichen Schnitzereien sowie drei Grabsteine aus den Jahren 1666, 1695 und 1790.