06.08.2020 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert die Schlossruine Leerodt in Geilenkirchen

Jahrhundertealte Traditionslinie

Für die Sicherung der Schlossruine Leerodt in Geilenkirchen – konkret für die statische Sicherung und die Sanierung des Sockelgeschosses des Nordflügels, des Kellergewölbes im Westflügel und im Arkadengang sowie der Gewölbesanierung – stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale sowie zahlreicher Spenden 65.000 Euro zur Verfügung. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die Schlossruine gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die im Wurmtal gelegene Ruine der ursprünglich zweiteiligen Schlossanlage aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind nach der Zerstörung des im niederländischen Stil erbauten Herrenhauses im Zweiten Weltkrieg nur die Vorburg und der Park vollständig erhalten. Das Schloss selbst wurde bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Die Eigentümer zogen nach dem Krieg in die Vorburg, die sie entsprechend instandsetzten. Die Ruine wurde in den 1970er Jahren durch Einbau von Betondecken und Ringankern gesichert. Sie dient seither öffentlichen Veranstaltungen.

Die Herren von Leerodt sind seit dem 13./14. Jahrhundert am Ort nachgewiesen. 1647 entstand das Kernschloss wohl an der Stelle von Vorgängerbauten. Nach dem Tod Maximilians von Leerodt 1817 stand das Schloss leer und verfiel. 1840 wurden der Süd- und der Ostflügel der ursprünglich vier Flügel abgerissen. 1882 ließ Georg Schütz von Leerodt die restlichen Flügel umbauen und siedelte sich hier wieder an. Danach lebte die Familie bis 1944 in der Anlage.

Die Erschließung der Anlage erfolgt durch einen zweigeschossigen Backstein-Torbau mit Wappen, Zeltdach und Resten der einstigen Zugbrückenführung. Die Vorburg, deren Bauten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen, ist fünfteilig. Seitlich des Torhauses schließen in Backstein errichtete Wirtschaftsbauten an. Der die Jahreszahl 1616 tragende südöstliche Flügel beherbergt heute das Wohnhaus.

Die Ruine des einst zwei- und dreigeschossigen Backsteinschlosses besteht heute aus Resten des West- und Nordflügels. Blausteingewände und horizontal verlaufenden Blausteinbänder gliedern die Fassaden. Bemerkenswert ist im Westflügel der fünfbogige Arkadengang, der hofseitig in Blaustein errichtet ist und dessen Rückwand aus Backstein besteht. An den Arkadengang schließt sich der Nordflügel mit dem in Resten erhaltenen Turm an.