Urkundlich wird Riethnordhausen erstmals in Jahre 1214 erwähnt. Der Ort liegt zum größten Teil im ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Helme. Als die Helme letztmals im Januar 1915 den Ort überflutete, glich die Aue einem See.
1495 wird Riethnordhausen Pfarrkirchdorf und von 1512 bis 1524 die Kirche erbaut. Das Gotteshaus wurde als kleine, spätromanische Chorturmkirche errichtet. Den Chorturm schließt eine Haube mit achtseitiger, offener Laterne. In spätgotischer Zeit, zwischen 1512 und 1524, fügte man den etwas breiteren Chor und spitzbogige Fenster hinzu. 1632 überstand die Kirche als eines der wenigen Gebäude im Ort einen verheerenden Brand. Das Langhaus gestaltete man 1759 barock um. Der Chor ist kreuzrippengewölbt, das Schiff überspannt ein hölzernes Tonnengewölbe. Eine zweigeschossige Hufeisenempore und ein Logeneinbau an der Chorsüdseite prägen den Raumeindruck.
Umbaumaßnahmen in der Mitte des 18. Jahrhunderts störten das konstruktive Gefüge der Kirche stark. Es kam zu Mauerwerksrissen und statischen Schäden im Chordach. Zusätzlich führten Dachundichtigkeiten zu Feuchtigkeitsschäden im Schiffdach, in der Holztonne und in den Emporen. Das Turmdach konnte bereits 2012 saniert werden, das Schiffdach folgt derzeit. Darüber hinaus soll auch die statische Sicherung des Turms und des Chordachs folgen.
Bei der Dorfkirche von Riethnordhausen handelt es sich um ein Baudenkmal von überregionaler Bedeutung. Mit den beabsichtigten Maßnahmen wird ein entscheidender Schritt zur Substanzerhaltung erzielt. St. Jacobi ist eines von über 520 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.