09.11.2020 – Bayern

DSD fördert ehemaliges Kloster Mussenhausen in Markt Rettenbach

Dach des früheren Kaplanhauses wird instandgesetzt

Für die Instandsetzung des Daches des ehemaligen Kaplanhauses von Kloster Mussenhausen in Markt Rettenbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 40.000 Euro zur Verfügung. Das ehemalige Kloster ist eines von über 440 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Philipp Schropp aus Eutenhausen errichtete Mitte des 17. Jahrhunderts nach überstandener schwerer Krankheit zusammen mit seinem Bruder eine kleine Holzkapelle in Mussenhausen zu Ehren „Unseren Lieben Frauen Skapulier“. Albrecht Schropp malte das Gnadenbild als Dank für die Genesung seines Bruders Philipp an eine Wand des Gotteshauses. Weitere Gebetserhörungen beleben in sehr kurzer Zeit eine Wallfahrt, die bereits 1653 zum Bau einer größeren Steinkirche führt. Von 1669 bis 1675 wird deren Langhaus erweitert. Es kommen der Kirchturm und die Sakristei hinzu. 1694 erfolgt die Weihe der Kirche in ihrer heutigen Form unter dem Namen „Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“.

Westlich der Kirche wird 1698 ein Wohnhaus für den Wallfahrtspriester gebaut, das sogenannte Kaplanhaus. 1858 wandeln die Kapuziner das Wohnhaus in ein Gästehaus um und bauen es vierzig Jahre später beim Anbau des sogenannten „Klösterl“ um. Heute besteht der zweigeschossige, L-förmige Bau aus einem unmittelbar an die Wallfahrtskirche angebauten Nordtrakt und einem schmaleren Westtrakt. Der Nordtrakt geht in seinem Kern auf das Priesterhaus zurück.

Innen ist der Trakt dreizonig mit einem firstparallelen Mittelflur angelegt. Beiderseits des Flures nutzte man die Räumlichkeiten für die gemeinschaftlichen Funktionen des Klosters. So befanden sich Pforte und Refektorium im Erdgeschoss, die Bibliothek und ein Oratorium mit einer Verbindung zum Kirchenraum im Obergeschoss.

Das Dachwerk des Westflügels stammt ebenso aus dem späten 19. Jahrhundert wie die wandfeste und bewegliche Ausstattung, also die Türen und die Ausstattung des Oratoriums. Der Westtrakt ist in beiden Geschossen zweizonig mit Längsflur und einer durchgehenden Raumzone angelegt. Die Funktions- und Nebenräume befinden sich im Erdgeschoss entlang der Straße, im Obergeschoss ist der Flur straßenseitig angeordnet.