15.11.2016 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert Haus Cleff in Remscheid

Ein typisches bergisches Rokokokaufmannshaus

Im Rahmen der Gesamtinstandsetzung von Haus Cleff in Remscheid-Hasten stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale von WestLotto, deren Destinatär sie ist, 100.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in diesen Tagen. Haus Cleff ist seit 2005 eines der über 390 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto allein in NRW fördern konnte. Damals stellte die DSD für Arbeiten an den Fenstern des Rokokohauses 40.000 Euro zur Verfügung.

Das repräsentative zweigeschossige Haus Cleff wurde 1778 auf hohem Natursteinsockel als Fachwerkbau errichtet. Der als Doppelhaus angelegte Bau mit seinen Schieferfassaden hat auf der Traufseite zwei jeweils zweiflügelige Portale mit Oberlichtern und verzierten Sturzbrettern, auf denen Wappen und Krone zu sehen sind. Die Türfelder rahmen gedrehte Halbsäulen mit korinthischen Kapitellen. Zwei doppelläufige Freitreppen mit schmiedeeisernen Geländern erschließen die Haushälften. Die Fenster besitzen Schlagläden und verzierte Stürze. In den Türachsen erhebt sich jeweils ein Zwerchhaus mit Schweifgiebeln und Kartuschen im Mansarddach. Die Giebelseiten werden durch zwei die Mittelachse rahmende Pilaster mit korinthischen Kapitellen und kurzen Girlanden akzentuiert. Die Häuser werden durch je eine Innentreppe mit teilweise erhaltener Vertäfelung erschlossen.

Zu dem Doppelhaus gehören als Nebengebäude ehemalige Werkstätten und Wirtschaftsgebäude, die als eingeschossige Fachwerkbauten auf Werksteinsockeln mit teilweise verschieferten oder verbretterten Fassaden und Satteldächern mit profilierten Gesimsen konzipiert wurden.

Das Rokokodoppelhaus ist einer der letzten Vertreter der früher im Remscheider Gebiet so typischen Kaufmannshäuser, um das sich die Werkzeugschmieden gruppierten. Mit seinen Nebengelassen ist es aufgrund seiner reichen Fassadengestaltung auch ein besonders gut erhaltenes typisches Beispiel für die bergische Wohnkultur des 18. Jahrhunderts.