31.01.2023 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert Hofanlage Hochstraße 73 in Kerken

Eine der letzten erhaltenen Hofanlagen in Aldekerk

Die Instandsetzung des Haupthauses der Hofanlage in der Hochstraße 73 in Kerken Aldekerk unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der GlücksSpirale mit 60.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 2. Februar 2023 um 11.00 Uhr Michael Rüsing, DSD-Ortskurator Essen, im Beisein von Melanie Kluge von WestLotto an Denkmaleigentümerin Brigitte Reintjes. Die Hofanlage gehört somit zu den über 610 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Der repräsentative, barocke Peetershof mit seiner prächtigen giebelständigen Schaufassade von 1904 steht mitten im Ortskern von Aldekerk als einer der letzten erhaltenen Hofanlagen. Ein Inschriftenbalken über der Tür im Innenhof besagt, dass Peter Selex das Haupthaus 1652 errichtet hat. Eine Inschrift am Straßengiebel mit dem Jahr 1711 verweist wohl auf eine Umgestaltung der Straßenfassade. Nach verschiedenen Eigentümerwechseln und Leerstand von 2016 bis 2018 befindet sich der Hof heute in Privatbesitz. Da das Gebäude trotz Umbauten weitere ältere Bauspuren aufweist, führt derzeit das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland eine Bauforschung durch.

Zum Objekt:

Das zweigeschossige Haupthaus wurde in Fachwerkbauweise errichtet. Es erhebt sich auf einem Sockel über einem Gewölbekeller. 1904 restauriert, hat es heute eine aufwändige, als Schauseite gestaltete, vierachsige Putzfassade mit Eckquaderungen, Geschoss- und Brüstungsgesimsen und die als Dreiecksgiebel und Stichbogen ausgebildete Fensterverdachungen. Ein dreigeschossiger Dreiecksgiebel, der in beiden Obergeschossen als Schweifgiebel gestaltet ist, wird durch Pilaster und Voluten gegliedert und schließt mit einem Ochsenauge im Giebeldreieck ab. Ein zweiflügeliges, beschnitztes Portal mit zwei Fenstern und buntverglastem Oberlicht wird von einem Reliefkopf und einem Dreiecksgiebel bekrönt. Der rückwärtige Giebel ist schlicht verputzt. Es schließt sich ein Wirtschaftsgebäude an. Der Hofbereich ist mit Flusskieseln gepflastert. Im Inneren hat sich aus der Umbauphase um 1900 der Flur mit Mettlacher Platten und entsprechenden Türen erhalten.

Die sehr engagierte Eigentümerin arbeitet eng mit den Denkmalbehörden zusammen, um das Gebäude unter größtmöglichem Erhalt der Originalsubstanz instandzusetzen. Zukünftig soll das Haupthaus als Wohnhaus dienen.