12.09.2023 – Bayern

DSD fördert St. Martin in Amberg

Diesmal geht es um die Restaurierung und
Konservierung der Kirchenverglasung im Langhaus

Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erneut Arbeiten an der St. Martinskirche in Amberg, konkret die Restaurierung und Konservierung der Kirchenverglasung im Langhaus. Den symbolischen Fördervertrag in Höhe von 63.000 Euro dazu überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 14. September 2023 um 9.00 Uhr Petra Schöllhorn vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD im Beisein von Stefan Luger von Lotto Bayern an Pfarrer Thomas Helm. Das Gotteshaus gehört zu den über 560 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die Kirche St. Martin in Amberg gilt nach dem Regensburger Dom als die bedeutendste gotische Kirche der Oberpfalz. Im Zentrum der Altstadt gelegen beherrscht sie weithin sichtbar das Stadtbild. 1421 wurde östlich der noch bis 1456 für den Gottesdienst genutzten Kirchenbau der Grundstein für eine neue dreischiffige Hallenkirche gelegt. Der Chor wurde 1442 eingewölbt, die Durchführung der Arbeiten am Langhaus erfolgten von 1461 bis 1487. 1478 begann man mit dem riesigen Dachstuhl, der eine herausragende Leistung seiner Zeit darstellt. Der Turm, westlich des Vorgängerbaus 1461 begonnen und im Schwemmland der Vils gelegen, wurde 1534 mit einer Rundkuppel fertiggestellt.

Zum Objekt

Nahezu schmucklos gliedern zwei Fensterreihen die Außenfront des Kirchenschiffs, die Strebepfeiler befinden sich im Kirchenraum, sie tragen mit ihren Rundstützen die Sterngewölbe der Seitenschiffe. Das Mittelschiff überspannt ein Netzgewölbe. Die gotische Ausstattung ging im Bildersturm der Reformationszeit weitgehend verloren. Mit der Rekatholisierung Ambergs erhielt St. Martin 1621 eine barocke Ausstattung, die bei der letzten Umgestaltung in den Jahren 1869 bis 1874 der den Innenraum prägenden neugotischen Ausstattung wich. Kunsthistorisch bemerkenswert sind insbesondere die eingezogenen Strebepfeiler und die Anordnung der Emporen über den Seitenkapellen, die die gesamte Kirche umlaufen. Mit der Ausbildung der Umgangsempore hatte St. Martin eine Schlüsselstellung inne bei der Fortentwicklung der spätgotischen Architektur; sie strahlte bis nach Freiberg und Annaberg in Sachsen aus.