100.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale für statische Maßnahmen am Bau der Koppenmühle in Darmstadt-Eberstadt zur Verfügung. Anlässlich der Förderung stellt Markus Arnold von der Mühlwerk GmbH im Rahmen eines Pressetermins am Freitag, den 14. Februar 2020 um 11.00 Uhr dem Ortskurator Darmstadt der DSD, Nikolaus Heiss, das Projekt vor.
Die burgähnliche Anlage der Koppenmühle, zu der hinter einer hohen Umfassungsmauer mehrere Gebäude mit Torbau gehören, liegt im Außenbereich von Eberstadt im Modautal. Das zweigeschossige, in Bruchstein erbaute Mühlenhaupthaus ist unterkellert und wird von einem abgewalmten Satteldach abgeschlossen. Hochrechteckige Stichbogenfenster mit Sandsteingewänden gliedern die Fassaden.
Im Kern stammt das Gebäudeensemble aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Um 1569 errichtete Hans Kopp die Mühle im Auftrag des Landgrafen Georg I. von Hessen-Darmstadt. Vor allem wurde mit Hilfe der Wasserkraft Getreide gemahlen. Die Wasserzufuhr erfolgt oberschlächtig, das Wasser wurde also über eine Rinne von oben auf das Rad geleitet. Einem Bericht aus dem Jahr 1601 zufolge produzierte der Müller bei einem 24 Stunden-Betrieb mit vier Gängen täglich 40 Malter Korn. Ein großer Teil der Technik ist im Inneren des Mühlengebäudes erhalten.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Nord- und Süd-Fassaden sowie die innere Holzkonstruktion der Mühle erneuert. In dieser Bauphase entstanden das neue Wohnhaus für den Müller und die Wirtschaftsbauten. Die Mühle diente nach den Umbauten bis 1952 als Getreidemühle.
Seit 1970 war hier eine Poststelle untergebracht, danach dienten die Bauten als Lager. Nach längerem Leerstand fand sich mit der neu gegründeten Mühlwerk GmbH ein Eigentümer, der das Ensemble zu Wohnungen und Büros entwickeln will.
Doch Mauerwerksrisse, Steinausbrüche und mangelhafte Verfugung haben akute statische Schäden am Bau verursacht. Eindringendes Wasser und der Bachlauf haben die Fundamente unterspült. Die Schäden werden nun behoben. Die Koppenmühle gehört zu den über 220 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Mittel ihrer Treuhandstiftungen sowie der Lotterie GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.