10.02.2023 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert Wohn- und Geschäftshaus in der Ahrstraße von Blankenheim

Trotz Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert ist ein hoher Bestand an Originalsubstanz erhalten

Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an der Dachsanierung des Wohn- und Geschäftshauses in der Ahrstraße 50 in Blankenheim mit 100.000 Euro. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt Dr. Roswitha Steinbrink, Ortskuratorin Euskirchen der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 13. Februar 2023 um 14.30 Uhr an Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Das Haus zählt zu den über 720 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Zentral im historischen Ortskern von Blankenheim liegt an der Ahrstraße das repräsentative barocke Haus Nr. 50, von dem aus eine Sichtachse zur Kirche und zur Burg verläuft. Eine vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege durchgeführte Bauforschung ergab, dass das Gebäude 1738 als Hotel- und Gastronomiebetrieb erbaut wurde. Bauherren waren aus Belgien eingewanderte Tuchmacher, die sich auch an der barocken Neubebauung des Ortskerns um die Ahrquelle herum beteiligten. 1898 wird das nach den Eigentümern "Letixerant" benannte Hotel als einer der "besten Gasthöfe der Eifel" bezeichnet. Nach dem Tod der Eigentümer wurde die Hotelnutzung 1898 aufgegeben, das Haus diente dann bis 1913 als königliches Amtsgericht und danach als Wohnhaus. Ab den 1930er Jahren bis Ende 1960 waren hier Ladengeschäfte angesiedelt, bevor Jahrzehnte des Leerstands folgten. 2017 kaufte die Stadt das Gebäude.

Zum Objekt:

Das Baujahr des repräsentativen, langgestreckten Gebäudes ist durch Ankersplinthe und Schriftquellen als 1738 überliefert. Die langgestreckte Fassade des massiven, in Bruchstein errichteten zweigeschossigen Putzbaus gliedern Eckquaderungen, Sandsteingewände und hohe, symmetrische Stichbogenfenster. Zugänglich ist das Gebäude über eine zweiläufige, dreistufige Treppe mit Podest und ein beschnitztes zweiflügeliges Barockportal mit Sandsteingewänden und Oberlicht. Ein Satteldach deckt den Bau, an den nördlich ein Fachwerkteil mit Walmdach angesetzt wurde. Im Inneren hat sich trotz Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert ein hoher Bestand an Originalsubstanz erhalten. So sind der ursprüngliche Grundriss, Raumabfolgen, Tragwerkkonstruktionen und Ausstattungsdetails der Erbauungszeit wie etwa ein Spülstein, Türen, Plattenbeläge und Holzböden erhalten.