01.12.2017 – Baden-Württemberg

DSD-Fördervertrag für Zisterzienserkloster in Altheim

Rettung alter Malereien

Für die Restaurierung der Wandmalereien im Ostflügel des Kreuzgangs des ehemaligen Zisterzienserklosters in Altheim im Landkreis Biberach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale exakt 51.010 Euro zur Verfügung. Der dazugehörige Fördervertrag erreicht Dr. Stephan Fuchs vom Verein Stephanus-Gemeinschaft e.V. in diesen Tagen. Das bereits 1227 gegründete Zisterzienserkloster ist eines von über 300 Projekten, die die Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster von Heiligkreuztal bei Altheim zählt zu den größten, bedeutendsten und am besten erhaltenen Klosteranlagen Baden-Württembergs. Es handelt sich um eine Vierflügelanlage mit Klosterkirche und südlich anschließenden Klausurgebäuden, umgeben von der äußeren Klausur, den ehemaligen Amtshäusern und den Wirtschaftsgebäuden. Die Anlage wird weitläufig von einer Mauer umfriedet. Die erste 1256 geweihte Klosterkirche wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts erweitert. 1532 erhielt das Münster ein Gewölbe, Refektorium, Kapitelsaal und Kreuzgang je ein Netzgewölbe. Die Decke über dem Nonnenchor gestaltete der Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer 1754. Ein halbes Jahrhundert später wurde das Kloster aufgelöst. Das heutige Erscheinungsbild des ehemaligen Klosters Heiligkreuztal am nördlichen Rand des Ortes gleichen Namens ist von den Veränderungen des 15. und 16. Jahrhunderts geprägt.

Der Kreuzgang des Klosters entstand bis auf den Nordflügel von 1319 bereits in romanischer Zeit. Von 1533 bis 1542 wurde er spätgotisch überformt und mit einem Obergeschoss, in dem sich Nonnenzellen befanden, versehen. Barockisiert wurde der Kreuzgang zwischen 1720 und 1740. Die Gewölbe sind mit floralen Ornamenten bemalt. Die Äbtissinnengalerie im Nordflügel wurde um 1533 aufgemalt. Die Wände wurden nach 1535 mit Szenen aus der Heilsgeschichte dekoriert. Der Kreuzgang weist in einigen Bereichen erhebliche Schäden auf. Insbesondere im Ost- und Nordflügel sind die Wand- und Gewölbemalereien stark gefährdet. Putz- und Malschichten lösen sich ab, Salzausblühungen folgten einem Wassereintrag und falsch gewählte Überzüge haben zu Verfärbungen geführt.

Nach dem Weggang der Nonnen 1804 fiel das Kloster in Landesbesitz, die Gebäude wurden mehr und mehr vernachlässigt und verfielen teilweise. Schließlich kaufte die Anlage ohne die beiden Kirchen 1972 die Aulendorfer Stefanus-Gemeinschaft, die dort seither eine Bildungsstätte betreibt. Die Gemeinschaft hat die meisten Gebäude bislang alleine saniert.