21.01.2023 – Hessen

DSD unterstützt erneut das Grafenhaus in Herrnhaag

Blick ins Grafenhaus Herrnhaag in Büdingen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schröder

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Das Grafenhaus Herrnhaag in Büdingen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schröder

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Älteste erhaltene Modellanlage einer Herrnhuter Niederlassung

Restaurierungsmaßnahmen an den Emporenräumen Ost und West im Grafenhaus in Büdingen Herrnhaag unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr mit 90.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 24. Januar 2023 um 14.00 Uhr Gabriele Gillner, Ortskuratorin Frankfurt am Main der DSD, im Beisein von Andreas Marx von Lotto Hesen an Bodo Preißer, Zweiter Vorsitzender des Vereins der Freunde des Herrnhaag e. V. Das Grafenhaus ist eines der über 260 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.

Die pietistische Glaubensgemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine errichtete zwischen 1738 und 1753 für rund 1.000 Menschen eine Siedlung mit 18 Gebäuden auf dem Haagberg südwestlich von Büdingen. Die Siedlung gilt als älteste erhaltene Modellanlage einer Herrnhuter Niederlassung, die alle einem festen Bauschema folgen. Politische Differenzen mit dem Landesherrn zwangen die Gemeinschaft zur Auswanderung. Die Anlage wurde mehrfach verkauft und schließlich vom Büdinger Fürsten um 13 Bauten reduziert. Die restlichen Häuser wurden zuletzt als Steinbruch genutzt.

Zum Objekt

Das Zentrum der fünf erhaltenen Gebäude ist heute die Lichtenburg, auch Grafenhaus genannt. Es steht an der Nordseite eines großen Platzes neben dem Schwesternhaus. Die vier zweigeschossigen Flügel aus Bruchstein und Fachwerk mit Ziegelausfachung umschließen einen Innenhof. Symmetrische, zum Teil von Natursteingewänden gerahmte Hochrechteckfenster und hochrechteckige Portale mit Oberlichtern prägen die Fassaden. Hohe Mansard-dächer mit je acht hochrechteckigen Gauben schließen die Flügel ab. Im Südflügel befindet sich der zweigeschossige Kirchensaal mit einer aufwendigen Dachkonstruktion. Auf der Nordseite schließt ein schlichter Fachwerkbau den Hof ab.