28.12.2023 – Hessen

Ehemaliges Rittergut in Aue – ein erweiterter Renaissancebau

Ehemaliges Rittergut in Wanfried Aue * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Sicherungsmaßnahmen an Dach und Fachwerk

Ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 117.000 Euro erreicht in diesen Tagen das ehemalige Rittergut in Wanfried Aue. Dort stehen Sicherungsmaßnahmen an Dach und Fachwerk an. Möglich wird die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Das einstige Rittergut gehört nunmehr zu den über 250 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Das Rittergut Aue ist ein schlossartiger ehemaliger Adelssitz aus dem Jahre 1576. Erbaut durch Reinhard von Eschwege als Lehen des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen und Landgrafen von Thüringen, wurde es seit dem 16. Jahrhundert von den Herzögen von Sachsen-Eisenach genutzt.

Zum Objekt:

Der Renaissancebau steht auf einem massiven Sockelgeschoss aus rotem Sandstein mit rundbogigem Renaissanceportal von 1576 in der Gebäudemitte. Die beiden konstruktiv abgebundenen Fachwerkgeschossen sind klar strukturiert. Das Gebäude ist topographisch in den Hang gebaut und wird nach hinten durch die Parkanlage und die abschließende Natursteinmauer begrenzt. Der Hofbereich wird von Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. und 20. Jahrhundert gesäumt.

In der überkommenen Bausubstanz deuten sich vier Bauphasen an: Als erstes steht da die Erbauungszeit von 1576 mit dem massiven Untergeschoss und den Kelleranlagen mit Resten eines Wendelsteins. Dann folgen die erneuerten Fachwerkgeschosse mit Utluchten und aufstehenden Zwerchhäusern aus dem Jahr 1637 und aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Datierung stützt sich auch auf die Art des Abbunds und der Dachstuhlkonstruktion. Drittens ist die erste Erweiterung, die möglicherweise im 18. Jahrhundert erfolgte, zu sehen und zum Schluss als vierte Bauphase eine zweite Erweiterung um 1800 in tradierter Bauweise.