Zur Sicherung des Viertäler-Gebietes mit den Ortschaften Bacharach, Diebach, Manubach und Steeg errichtete das Erzbistum Köln um das Jahr 1200 eine Burg. Von der Stahlberg aus, die oberhalb der Stadt Bacharach auf einer Felsnase am Berghang über dem nordwestlichen Ortsende von Steeg in den Weinbergen gelegen ist, umschließt eine 1344 begonnene und 1400 fertiggestellte Mauer die Stadt. Trotz der Zerstörung der vier stärksten Türme 1689 durch die Franzosen und dem Abbruch zweier Tore um 1830 stellt die Stadtbefestigung die am besten erhaltene ihrer Art am Mittelrhein dar.
Zum Objekt:
In Lage und Grundriss ist die Burganlage noch deutlich dem 12. Jahrhundert verpflichtet. 1243 ging sie als Kölner Lehen an die Pfalzgrafen bei Rhein über. Eine teilweise erneuerte Ringmauer umgibt das langgestreckte Areal der Burg in Form eines mehrfach gebrochenen Rechtecks. Die schmale Eingangsseite mit Schildmauer und Graben sichert ein markanter Rundturm, der wie ein Bergfried erhöht neben dem Torweg platziert ist. Er wurde wahrscheinlich nachträglich errichtet. Der ursprüngliche Bergfried dürfte in der Ruine eines eckigen Turms im höher gelegenen hinteren Teil der Burg zu sehen sein.
Bei der Burgruine Stahlberg in Bacharach-Steeg handelt es sich um eine der letzten großen, unverändert gebliebenen Ruinen im Welterbegebiet "Oberes Mittelrheintal". Sie ist vermutlich älter als die meisten Burgen in dieser Region. Als eine der ganz wenigen Vesten, die bis ins 19. Jahrhundert das Bild des Mittelrheintals mit der höchsten Konzentration von Burgen in Deutschland bestimmten, wurde die Stahlberg im Zuge der beginnenden Rheinromantik nicht neu aufgebaut.
Bereits 1912 hat der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz die Burgruine Stahlberg von der Preußischen Domänenverwaltung erworben, um ihre Erhaltung als Ruine zu gewährleisten.