16.05.2013 – Presse

Ein Theater entsteht neu

Festwochen zur Wiedereröffnung des Lessing-Theaters

Kurzfassung: Eine Fotodokumentation im Internet unter dem Titel "Ein Theater entsteht neu" dokumentierte die Sanierungs- und Umbauarbeiten im Verlauf der fast dreijährigen Bauzeit am Lessing-Theater in Wolfenbüttel. Nun wird das Haus am 24. Mai 2013 mit Festwochen bis zum 21. Juni 2013 wiedereröffnet. Stolz verweist man darauf, dass "Planer, Bauingenieure, Denkmalschützer und mehrere hundert Handwerker aus 50 Gewerken das Gebäude baulich erhalten und technisch fit für die Zukunft gemacht" haben. Für die restauratorischen Voruntersuchungen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2008 10.000 Euro zur Verfügung. Der Theaterbau von 1908 in der Formensprache des Neoklassizismus und des Jugendstils ist eines von über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte. 

Lessing-Theater in Wolfenbüttel © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Eine Fotodokumentation im Internet unter dem Titel „Ein Theater entsteht neu“ erlaubte Interessierten in den vergangenen drei Jahren, die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Lessing-Theater in Wolfenbüttel zu begleiten. Nun wird das Haus, das vor fünf Jahren aus brandschutzrechtlichen Gründen geschlossen werden musste, am Freitag, den 24. Mai 2013 mit Festwochen bis zum Freitag, den 21. Juni 2013 wiedereröffnet. Stolz verweist man in diesem Zusammenhang darauf, dass „Planer, Bauingenieure, Denkmalschützer und mehrere hundert Handwerker aus 50 Gewerken das Gebäude baulich erhalten und technisch fit für die Zukunft gemacht“ haben. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei der Eröffnung durch Dr. Sid Auffahrt und Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD vertreten ist, stellte 2008 für die wichtigen restauratorischen Voruntersuchungen 10.000 Euro zur Verfügung.

Die Gründung Wolfenbüttels geht auf die 1118 erstmals erwähnte Burg der Herren von „Wulferesbutle“ zurück. Die Grenzfeste nahm über die Jahrhunderte an Bedeutung und Ausdehnung zu. Im 16. Jahrhundert wurde die Ansiedlung großzügig gesichert und erhielt 1570 Stadtrechte. Ab 1747 hieß die Stadt Wolfenbüttel. Sie verlor, nachdem die Residenz wenige Jahre später nach Braunschweig verlegt worden war, rasch an Bedeutung.

Theateraktivitäten sind in Wolfenbüttel seit 1592 bekannt, sie gipfelten 1688 im Bau des Opernhauses, kamen jedoch bald darauf mit dem Umzug der Oper für ein knappes Jahrhundert zum Erliegen. Von 1834 bis 1904 fanden Aufführungen in dem umgestalteten Festsaal des Schlosses statt. Doch das hohe Brandrisiko durch Öl-, Gas- oder Petroleumlampen führte wiederum zur Schließung des Schlosstheaters und zur Entscheidung der Wolfenbütteler Stadtverordnetenversammlung, einen modernen Theaterneubau zu errichten, diese Pläne wurden 1908/1909 umgesetzt. Der „typische Vertreter des bürgerlichen Theaterbaus“ steht frei an einem repräsentativen Platz im Stadtgefüge. Der Zuschauerraum teilt sich in das Parkett und die Ränge mit Logen. Die Formensprache orientiert sich an Neoklassizismus und Jugendstil. Außer der Kassettendecke ist der Zuschauerraum relativ schmucklos. Repräsentativ sind die Eingangsräumlichkeiten durch ihre monochromen Deckenspiegel und die farbig gefassten Wände. Umbauten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts betrafen im Wesentlichen die Technik, Wandoberflächen wurden verkleidet und ursprüngliche Bemalungen mehrmals überfasst. Das Theater wurde aus brandschutzrechtlichen Gründen Anfang 2008 geschlossen.

Das Haus ist eines von über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen bei ihrer denkmalgerechten Instandsetzung fördern konnte.