25.10.2012 – Presse

Erneute Hilfe für Gut Hembsen

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Brakel

Kurzfassung: Freude für Harald von Kempski. Erneut hilft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bei der Instandsetzung von Gut Hembsen in Brakel mit einem Fördervertrag. Die sich seit Jahren für die Erhaltung und Wiederherstellung der eindrucksvollen Gutsanlage engagierenden Eigentümer können mit den in diesem Jahr zur Verfügung stehenden 50.000 Euro die Dachsanierung am Haupthaus fortsetzen. Gut Hembsen gehört bereits seit 2006 zu den über 300 Projekten, die die private, bundesweit tätige Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale bisher allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Zum vierten Mal gibt es Hilfe von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für Gut Hembsen in Brakel. Für die Fortsetzung der Dachsanierung erhält Harald von Kempski einen Fördervertrag über 50.000 Euro. Seit Jahren engagieren sich die Eigentümer für die Erhaltung und Wiederherstellung der eindrucksvollen Gutsanlage, die zusammen mit den verputzten Wirtschaftsbauten und einem großen, von einer Bruchsteinmauer umgebenen, Garten mit altem Baubestand ein typisches Beispiel für das Leben, Wohnen und Arbeiten der ländlichen Oberschicht im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert darstellt.

Am Rande von Brakel errichteten am Standort einer mittelalterlichen Wasserburg vermutlich Mitglieder der ortsansässigen Patrizierfamilie Flörken 1843 ein neues Gutshaus. Der Straße entlang liegen langgestreckte zweigeschossige Wirtschaftsgebäude, Schmiede und Schafstall, die aus verputztem Bruchsteinmauerwerk bestehen. Eine zweigeschossige Scheune mit hohem Kornboden und einem Ladeerker, ein Fachwerkbau für die Tischlerei sowie Stallbauten für Pferde und Kühe ergänzen die Anlage. In der Mitte liegt die von zwei sandsteinernen Torpfeilern flankierte Durchfahrt, die über den Hof direkt auf das Haupthaus zuführt.

Das Haupthaus ist ein zwei- und dreigeschossiger verputzter Bruchsteinbau mit sandsteingerahmten Hochrechteckfenstern und zwei Türmen mit verschieferten Dächern. Die Fassaden des Gebäudes gliedern zum Hof hin fünf Achsen. Sie liegen unter einem mit Sollingdachplatten gedeckten Mansarddach mit Gauben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus nördlich durch einen zweigeschossigen Anbau erweitert. Die Ausstattung aus der Zeit um 1907 spiegelt das hohe Wohnniveau der Bewohner wider. Bemerkenswert ist die ehemalige Bibliothek, die fast vollständig im geometrisch verfestigten Jugendstil gestaltet ist.

Am Haupthaus erfolgt nun in einem zweiten Bauabschnitt die Sanierung der maroden Dachdeckung aus Sollingplatten. Bereits in den letzten Jahren konnten teilweise auch mit Fördermitteln der DSD umfangreiche Instandsetzungsarbeiten am Haupthaus sowie an den Vor- und Wirtschaftsbauten erfolgen. Von besonderer denkmalpflegerischer Bedeutung ist die regionaltypische Dachdeckung aus Sollingsandsteinplatten, die immer seltener zu finden ist. Die bisherigen Arbeiten sind in guter Qualität und enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden durchgeführt worden.

Die Eigentümerfamilie hat selber eine Wohnung im Haupthaus und vermietet die übrigen Wohnungen. Die zweite Generation der Familie engagiert sich ebenfalls bei der Instandsetzung der Anlage und will sie auch zukünftig erhalten. Die instandgesetzten Wirtschaftsbauten werden für kulturelle Veranstaltungen genutzt und für Familienfeiern vermietet. Damit hat die umfangreiche Anlage wieder eine Zukunft.

Gut Hembsen zählt zu den über 300 Projekten, die die private, bundesweit tätige Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale bisher allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.