19.05.2017 – Nordrhein-Westfalen

Erneute Hilfe für Haus Honningh in Arnsberg

Drei Könige und 30 Jahre Krieg

Kurzfassung: Hans-Jürgen Friedrichs vom Ortskuratorium Sauerland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am 23. Mai 2017 um 11.00 Uhr gemeinsam mit Jutta Dewenter von WestLotto einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die Wiederherstellung der Fassaden an Haus Honningh in Arnsberg im Hochsauerlandkreis an Denkmaleigentümer Dr. Meinolf Schultebraucks, der den Bau seit 2012 schrittweise in enger Absprache mit den Denkmalbehörden wieder instandsetzt. Das 1601 errichtete Haus Honningh mit seiner reichen Geschichte gehört zu den 410 Denkmalen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank ihrer Spender und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in NRW erhalten helfen konnte.

Haus Honningh in Arnsberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: Hans-Jürgen Friedrichs vom Ortskuratorium Sauerland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am Dienstag, den 23. Mai 2017 um 11.00 Uhr gemeinsam mit Jutta Dewenter von WestLotto einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die Wiederherstellung der Fassaden an Haus Honningh in Arnsberg im Hochsauerlandkreis. Das Dokument nimmt Denkmaleigentümer Dr. Meinolf Schultebraucks entgegen, der den Bau seit 2012 schrittweise in enger Absprache mit den Denkmalbehörden wieder instandsetzt. Bereits im vergangenen Jahr hat die Denkmalstiftung die Restaurierung der Fenster von Haus Honningh mit 60.000 Euro unterstützt.

Inmitten der Altstadt, direkt hinter dem Durchgang durch den Arnsberger Glockenturm erhebt sich das Patrizierhaus Honningh. 1601 errichtete man das repräsentative Gebäude für den Landschreiber des Herzogtums Westfalen, Rudolf Honningh. Der Stadtgeschichte zufolge wurden in dem Gebäude im Rahmen der Verhandlungen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges Gesandte untergebracht, und von 1794 bis 1803 sollen hier die Gebeine der Heiligen Drei Könige vor dem Zugriff der französischen Truppen versteckt worden sein.

Das stattliche, giebelständige Gebäude mit einem Satteldach steht auf einem mittelalterlichen Gewölbekeller. In das massive, heute verputzte Erdgeschoss gelangt man durch ein Portal, das von Pilastern aus Rüthener Sandstein und einem Oberlicht gerahmt wird. An der Traufseite zur Soester Straße hin sind heute noch sandsteinerne Kreuzstockfenster erkennbar. Über dem Erdgeschoss kragt der Giebel in Fachwerkbauweise in zwei Geschossen aus.

Innen finden sich im Erdgeschoss ein offener Küchenkamin, Spicksteinböden, barocke Türen mit originalen Beschlägen, eine historische Treppenanlage und ein Lastenaufzugsrad im Dachgeschoss  aus der Erbauungszeit.

Das Gebäude wurde über die Jahre durch viele Ein- und Umbauten verunstaltet, besitzt jedoch noch einen großen Teil an Originalsubstanz. Der jetzige Eigentümer hat das Gebäude vor fünf Jahren erworben und setzt es seither schrittweise und in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden wieder instand. Die diesjährigen Arbeiten sollen den Abschluss der bereits in hoher denkmalpflegerischer Qualität durchgeführten Maßnahmen bilden.

Haus Honningh ist eines von über 410 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.