23.03.2024 – Berlin

Erneuter DSD-Fördervertrag für die Zionskirche in Berlin-Mitte

Für die Instandsetzung der oberen Raumschale des Kirchenschiffs

Dank zahlreicher zweckgebundener Spenden, der Mittel der Lotterie GlücksSpirale sowie einer zweckgebundenen Spende der Beck’schen Stiftung kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Fördervertrag über 100.000 Euro für die Instandsetzung der oberen Raumschale des Kirchenschiffs der Zionskirche in Berlin-Mitte zur Verfügung stellen. Das Gotteshaus gehört zu den über 200 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Berlin fördern konnte. Die umfangeiche Turmsanierung konnte bereits ebenso abgeschlossen werden wie die Instandsetzungsarbeiten am Außenmauerwerk. An diesen Maßnahmen beteiligte sich die DSD mit rund einer Million Euro.

Die Berliner Zionskirche wurde 1850 anlässlich der Rettung Kaiser Wilhelms I. als Votivkirche gestiftet und in den Jahren 1866 bis 1873 erbaut. Die kreuzförmige Emporenkirche erinnert mit ihren farbig gestreiften Backsteinflächen an die lombardische Spätromanik. Ein mächtiger Glockenturm überragt den Bau. Lediglich am Turm und am Tympanon des Hauptportals ist der geplante reiche Figurenschmuck zur Ausführung gekommen.

Im Inneren bestimmen eine schmale umlaufende Empore sowie ein kuppelartiges Gewölbe, aber auch die umlaufenden Emporen und das Sterngewölbe der Vierung den Raumeindruck. Die Predigtkanzel aus Terrakotta und die Kirchenbänke sind aus der Erbauungszeit erhalten. Die ursprünglich bemalten Wände sind heute übertüncht. Das von Orth für den Innenraum der Zionskirche entworfene System der gangartigen Seitenschiffe in Verbindung mit den umlaufenden Emporen war von entscheidender Bedeutung für den künftigen protestantischen Kirchenbau.

Die Zionskirche ist ein wichtiges Bindeglied in der Entwicklung des modernen protestantischen Kirchenbaues in Preußen. August Orths Anliegen war es, die im Eisenacher Regulativ formulierten baulichen Vorgaben zur protestantischen Lithurgie mit mittelalterlichen Raumformen zu verbinden und in eine moderne Architektursprache zu übersetzen. Die Bauausführung in gebrochener Schinkelnachfolge und Rundbogenstil dokumentiert den Zeitgeschmack des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Nach der architektonischen und städtebaulichen Bedeutung der Zionskirche als Berliner Großkirche ist die für Berlin herausragende Raumschöpfung des historistischen Kirchenbaues hervorzuheben.