20.02.2019 – Bayern

Erzbischof weiht Orgel der St. Burkard-Kirche in Oberailsfeld

Wertvolles Instrument aus dem 19. Jahrhundert

Am Samstag, den 23. Februar 2019 um 17.00 Uhr weiht Erzbischof Dr. Ludwig Schick in der Pfarrkirche St. Burkard in Oberailsfeld bei einem Festgottesdienst die wertvolle Herrmann-Heidenreich-Orgel. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Restaurierungsarbeiten an dem wertvollen Instrument im vergangenen Jahr mit 40.000 Euro. Im Anschluss an den Gottesdienst spielt Domorganist Professor Markus Willinger aus Bamberg ein Orgelkonzert, bevor bei einem Stehempfang die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Bamberger Oberhirten besteht.

St. Burkard ist eine im Herzen der Fränkischen Schweiz gelegene Pfarrkirche, die seit 1474 selbstständig ist. Die heutige stattliche Barockkirche mit Dachreiter, dreijochigem Langhaus mit Stichkappentonne und einem eingezogenen halbrunden Chor entstand 1769/1770. Das große Altarbild zeigt den heiligen Bischof Burkard, den ersten Bischof von Würzburg.

Das bedeutendste Ausstattungsstück der Kirche ist die zweimanualige frühromantische Orgel mit 16 Registern, die von 1834 bis 1837 gebaut wurde. Begonnen hatte das Instrument der Orgelbauer Engelhard Herrmann, nach dessen Tod die Arbeiten von dem Orgelbauer Johann Gottfried Heidenreich beendet wurden, der die Orgel auch bis 1839 nachbesserte. Es handelt sich um eine technisch besonders durchdachte Anlage mit geteilten Gebäudekästen, die sich um das barock geformte Westfenster gruppieren. Die Metall- und Holzpfeifen sind noch weitgehend bauzeitlich wie auch der Klang der Orgel. 1851 wurde die Orgel erstmals gefasst und bemalt.

Die Restaurierung der Orgel begann Ende 2017. Das Orgelwerk musste ausgebaut werden, umfangreiche Schäden und die Qualität beeinflussende Ergänzungen behoben werden. So war etwa der Magazinbalg von 1926 in teilweise beklagenswertem Zustand wie auch die überwiegend noch originalen Metallpfeifen. Sie waren verschmutzt, die Pfeifenenden stark verbeult, teilweise die Pfeifenfüße eingeknickt und gestaucht, die Körper und Füße verbeult, die Labien aufgerissen und Reparaturlötnähte nahezu unbrauchbar. Stark verschmutzt waren auch die Holzpfeifen, die teils sogar teppichartig mit Schimmel, der bereits in die Windlade vorgedrungen war, überzogen waren. Die Gehäuseteile hatte man 1971 mit dem giftigen Xylamon behandelt, und das mehrfach übermalte Gehäuse stand sichtbar schief.

St. Burkard mit seiner Orgel gehört zu den über 420 Projekten, die die DSD dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.