09.10.2018 – Nordrhein-Westfalen

Evangelisches Pfarrhaus in Falkenhagen wird gefördert

Einer der ältesten Fachwerkbauten Lippes

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale für die Restaurierung des evangelischen Pfarrhauses in Falkenhagen 50.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Pastor Dietmar Leweke in diesen Tagen. Das Pfarrhaus in Falkenhagen, das zu den ältesten Fachwerkbauten Ostwestfalens zählt und unverzichtbarer Bestandteil des Klosterensembles ist, gehört nunmehr zu den über 440 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Falkenhagen im Weserbergland am Fuß des 496 Meter hohen Köterbergs, einem der höchsten Berge des Weserberglandes, verdankt seine Entwicklung der Gründung eines Zisterzienserinnenklosters 1247. Die Aufhebung des Klosters 1596 führte zur Besitzteilung zwischen dem Paderborner Fürstbischof und dem Grafen zur Lippe. Jesuiten betreuten die Seelsorge im Paderborner Teil, für den lippischen Teil setzte der Graf einen lutherischen Prediger ein. Spätestens 1773 besaßen die lippischen Grafen das gesamte Kloster, 1929 wurde die Domäne aufgelöst.

Die spätmittelalterliche Klosteranlage mit Kirche, Kreuzgang, Renteigebäude und dem im Winkel angebauten Dormitorium hat sich weitgehend unversehrt erhalten.

Das evangelische Pfarrhaus befindet sich im sogenannten Dormitorium und stellt mit seinem Erbauungsdatum 1509 einen der ältesten Fachwerkbauten Lippes dar. Das Innere des Gebäudes wurde 1967 umgebaut, das Äußere blieb jedoch unversehrt.

Das langgestreckte, zweigeschossige, voll unterkellerte Fachwerkhaus erhebt sich über einem hohen Kellergeschoss. Das Gebäude zeigt eng stehende Streben und quadratische Gefache. Die Streben werden im Brüstungsbereich der Fenster durch gegenständige, gebogene Fußstreben ergänzt. Das Obergeschoss und die Giebeldreiecke kragen auf Konsolen leicht aus. Das Satteldach mit Lade-Erker ist als Kehlbalkendach ausgeführt und wird von Sandsteinplatten gedeckt. Unsymmetrisch in die Fassade eingefügte Hochrechteckfenster und eine über mehrere Stufen zu erreichende Tür mit Oberlicht gliedern die Fassade.