27.04.2020 – Schleswig-Holstein

Fenster der Friedhofskapelle in Holm werden restauriert

Die letzte Totengilde ihrer Art im Land

Dank vieler Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Erneuerung und Restaurierung der Kirchenfenster in der Friedhofskapelle der Fischersiedlung Holm bei Schleswig 5.000 Euro zur Verfügung stellen. Den dazugehörigen Fördervertrag erhält in diesen Tagen Kai-Uwe Schleimer, Erster Ältermann der Holmer Beliebung, der Kapelle und Friedhof gehören. Die private DSD leistet durch die Förderung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen.

1650, zwei Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurde Schleswig durch marodierende Truppen und deren Gefolge schwer verwüstet, zeitgleich wütete die Pest. Die hohen Todeszahlen ließen vielerorts kaum mehr würdige Begräbnisse zu. In dieser Situation gründeten Holmer Bürger die Totengilde als Sterbeversicherung auf Gegenseitigkeit. Die Totengilde ist die letzte ihrer Art mit eigenem Friedhof und Kapelle in Schleswig-Holstein.

Der heutige Friedhof und die Kapelle stammen aus dem Jahr 1876. Die Kapelle ist ein geschlämmter Backsteinbau auf in etwa quadratischem Grundriss. Das Pyramidendach krönt eine achteckige Laterne. Den Portalvorbau überfängt ein Giebel, den Kirchensaal und den abgesetzten Rechteckchor beleuchten dreifache Bogenfenster.

Der Holmer Friedhof gehört zu den über 210 Projekten, die die DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.