26.10.2021 – Hessen

Fensterreparatur am Museumsflügel von Schloss Kranichstein in Darmstadt

Schloss Kranichstein in Darmstadt * Foto: Stiftung Hessischer Jägerhof

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Fenster und Klappläden werden hergerichtet

Für die Reparatur und Aufarbeitung von 42 Fenstern und der zugehörigen Klappläden im Museumsflügel des Jagdschlosses Kranichstein in Darmstadt stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale einen Fördervertrag über 120.000 Euro zur Verfügung. Die undichten und schadhaften Fenster und Läden gefährden die Museumsräume und die darin befindlichen Ausstattungsstücke. Das im Norden Darmstadts liegende Schloss gehört nunmehr zu den über 230 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Das Jagdschloss Kranichstein stellt eine der ältesten Hufeisen-Schlossanlagen Hessens dar und wurde in seinem ältesten Teil zwischen 1571 und 1579 von Baumeister Kesselhut in einem Jagdgebiet mit Park errichtet. Die Gesamtanlage gliedert sich in die Bereiche des zweigeschossigen, verputzten Hauptschlosses mit den im Winkel angebauten Wirtschaftsflügeln und dem separaten, barocken Kavaliersbau, dem Jagdzeughaus plus Nebengebäude und den englischen Landschaftspark, der heute von einer in Mischmauerwerk mit Sandsteinplattenabdeckung errichteten Mauer umschlossen wird.

Das einstige Jagdschloss Kranichstein inmitten eines Parks hat eine wechselvolle Nutzungsgeschichte – als Jagdschloss, Sommer- und Hauptresidenz der Landgrafen und Herzöge von Hessen-Darmstadt sowie zuletzt als Museum. Bei Um- und Anbauten am Schloss im 18. Jahrhundert wurde das an der Nordostecke angebaute "Rondell" aufgestockt und mit Schweifhaube und Laterne abgeschlossen. Ebenso wurden Innenrestaurierungen ausgeführt. Im 19. Jahrhundert baute man den Mittelrisalit mit Treppenhaus, Altane und Zwerchhaus an. Der anfangs gotisierend ausgebildete Treppengiebel erhielt 1874 eine geschweifte Neorenaissanceform, die den originalen Eckgiebeln des Haupthauses und der Scheune angepasst ist. Gleichzeitig wurde das Innere des Schlosses erneuert. Nach 1950 schloss man die Lücke zwischen Haupthaus und Kavaliersbau durch einen flach gedeckten Küchenanbau. Zuletzt wurden um 1960 der Kavaliersbau und die Scheune zu einem Hotel umgebaut, das aber 1985 bereits wieder geschlossen wurde.